Die Entwicklung vom Feuerwehrbezirk zum Bezirks- bzw. Bereichsfeuerwehrverband
Zusammensetzung und Aufgaben eines Bereichsfeuerwehrverbandes sind im Gesetz vom 13. Dezember 2011 über die Feuerwehren in der Steiermark, dem Steiermärkischen Feuerwehrgesetz, klar geregelt. Wie jedoch sahen die Bestimmungen im Jahr 1887 aus, als vom Landesfeuerwehrverband sogenannte "Feuerwehrbezirke" eingeführt wurden? Welche Strukturen hatten die Verbände, was war ihr Zweck? Und wie stellt sich die diesbezügliche Entwicklung im politischen Bezirk Bruck an der Mur dar?
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In der Nr. 2 der "Mittheilungen des Steirischen Feuerwehr-Gauverbandes" vom August 1886 wurde ein Entwurf für geänderte Statuten des Landesverbandes veröffentlicht, der erstmals die Einteilung bereits bestehender Verbandsfeuerwehren in Feuerwehrbezirke vorsah. Der Antrag auf Genehmigung des neuen Grundgesetzes wurde am 29. August 1886 anlässlich des 16. Steirischen Landesfeuerwehrtags in Judenburg eingebracht und angenommen. Der damalige Obmann des Zentralausschusses des Steirischen Feuerwehr-Gauverbandes, Alois Hueber, sah den größten Nutzen der Schaffung dieser neuen Strukturen darin, "daß selbe zur Organisierung des Landesverbandes und zur Entwicklung des Feuerwehrwesens in Steiermark ihr Wesentliches beitragen" würden (Mitteilungen Nr. 1 vom Juli 1886, S. 5).
Hueber nannte zudem einen triftigen Grund für die bewusst gewählte Namensgebung: Während bereits bestehende "Feuerwehr-Bezirksverbände" (ein solcher existierte etwa im Mürztal, dem damals noch die Feuerwehren Marein-Lorenzen sowie Kapfenberg Markt angehörten) als Vereine geführt und daher auf komplizierte Art behördlich genehmigt werden müssten, würden "Feuerwehrbezirke" innerhalb des Landesverbandes bestehen und bedürften somit keiner separaten vereinsrechtlichen Bewilligung. Nicht zuletzt wollte man dadurch einen gewissen Wildwuchs und das Verfolgen möglicher eigener Interessen abseits der Vorgaben des Landesverbandes verhindern.
In Paragraph 16 der neuen Statuten des Landesverbandes ist festgelegt:
"Die Feuerwehren des Verbandes werden nach der geographischen Lage ihrer Sitze in Feuerwehr-Bezirke eingetheilt. [...]
Zur Bildung eines Feuerwehr-Bezirkes ist der Bestand von mindestens drei benachbarten Feuerwehren erforderlich. Einzelnen Verband-Feuerwehren, deren Eintheilung in einen Feuerwehr-Bezirk mit Schwierigkeiten verbunden erscheint, kann der Central-Ausschuß die Wahl zugestehen, welchem Feuerwehr-Bezirk sie sich bis zur Aufstellung eines eigenen Feuerwehr-Bezirkes anschließen wollen."
An dieser Regelung wird deutlich, dass es sich aus heutiger Sicht eher um die Einteilung in "Abschnitte" denn in Bezirke handelte und nicht die Absicht bestand, die neuen Strukturen an die Grenzen der existierenden politischen Bezirke zu koppeln. Auf diese klare Unterscheidung und die verwendete Terminologie verstärkt hinzuweisen erscheint als angebracht, da es aufgrund eines eher lockeren Umgangs mit Begrifflichkeiten oft zu Verwechslungen kommt.
Die Paragraphen 17 bis 20 sowie 22 regeln die Zusammensetzung und Obliegenheiten des Bezirksfeuerwehrtages, die im Wesentlichen heute noch so zur Anwendung kommen. Der gravierende Unterschied aus heutiger Sicht besteht darin, dass der Obmann des Feuerwehrbezirkes sowie dessen Stellvertreter jährlich gewählt werden mussten (§ 22.1).
Der Paragraph 21 wiederum behandelt einen zentralen Aspekt der neu geschaffenen Bezirks-Strukturen: "An jedem Bezirks-Feuerwehrtage ist die Verband-Feuerwehr des Ortes, wo derselbe abgehalten wird, zu einer Gesamtübung verpflichtet." Die Durchführung der Übungen ist in der am 12. November 1887 vom Zentralausschuss beschlossenen "Geschäftsordnung für die Feuerwehr-Bezirke des Steirischen Landesfeuerwehr-Verbandes" im Detail erläutert.
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Auszug aus den Satzungen des Landes-Feuerwehr-
Verbandes, genehmigt am 29. August 1886 am
16. Landesfeuerwehrtag in Judenburg
Quelle: Steiermärkisches Landesarchiv /
Landesfeuerwehverband Steiermark

Auszug aus den Satzungen des Landes-Feuerwehr-
Verbandes, genehmigt am 29. August 1886 am
16. Landesfeuerwehrtag in Judenburg
Quelle: Steiermärkisches Landesarchiv /
Landesfeuerwehverband Steiermark |
Paragraph 14 legt in Hinblick auf die Übung fest, dass "die Anwohnung derselben nicht bloß den Vertretern der Bezirksfeuerwehren zur Pflicht gemacht wird, sondern auch für die übrigen Feuerwehrleute des Bezirkes von selbstverständlichem Interesse ist."
Weiters schreibt Paragraph 15 erstens eine mit den Übungsvorschriften des Landesverbandes konforme Schulübung und zweitens einen "taktischen Angriff" unter möglichst realistischen Bedingungen vor.
Und schließlich wird in Paragraph 19 geregelt, dass der Bezirksobmann nach Ende der Übung eine Besprechung derselben durchführen muss und darüber ein Protokoll zu verfassen ist.
Die Ernsthaftigkeit des Anliegens, Übungen verpflichtend vorzuschreiben, kommt auch im zweiten Teil des Paragraphen 21 der Statuten des Landesverbandes zum Ausdruck:
"Die Veranstaltung von Festlichkeiten an Bezirks-Feuerwehrtagen ist grundsätzlich ausgeschlossen."
Diese Regelung wird ebenso in der Geschäftsordnung bekräftigt, an selber Stelle aber auch relativiert:
"Hiedurch sind jedoch kurze gesellige Zusammenkünfte, insbesondere nach vollendeter Übung, zur Hebung des kameradschaftlichen Verkehrs der Feuerwehrleute, nicht ausgeschlossen." |

Der Feuerwehrbezirk Bruck an der Mur hat sich konstituiert
Quelle: Mittheilungen des Steirischen Landes-
Feuerwehrverbandes
Nr. 11, Mai 1887, Seite 2
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Die Einteilung in Feuerwehrbezirke wurde in der Sitzung des Zentralausschusses vom 13. Dezember 1886 beschlossen und in der Nr. 7 der "Mittheilungen" vom Jänner 1887 verlautbart. Diese sah in der Bezirkshauptmannschaft Bruck die Einrichtung des "Feuerwehrbezirkes Bruck" mit den fünf Feuerwehren Bruck, Kapfenberg, Marein-Lorenzen, Thörl und Aflenz vor. Dem Verband nicht zugehörig waren die Feuerwehren Tragöß, Turnau und Mariazell. Dies vermutlich aufgrund ihrer geographischen Entfernung, vor allem aber, weil die drei Wehren zu diesem Zeitpunkt dem Landesverband noch nicht beigetreten waren und daher gar nicht eingeteilt werden konnten.
Aufgrund diverser Einsprüche seitens der Feuerwehren wurde die Einteilung am 27. Februar neu festgelegt und endgültig verlautbart. Dem Feuerwehrbezirk Bruck gehörten nunmehr die Feuerwehren Bruck, Kapfenberg, Aflenz und Thörl an, da die Feuerwehr Marein-Lorenzen auf eigenen Wunsch beim weitaus größeren Bezirk "Oberes Mürztal" verbleiben wollte. Weiterhin nicht im Verband die Feuerwehren Tragöß, Turnau und Mariazell, was jedoch nicht ungewöhnlich war. Von insgesamt 174 bereits gegründeten Feuerwehren waren steiermarkweit 44 Wehren noch keine Mitglieder des Landesverbandes.
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Der "Feuerwehr-Bezirk Bruck" wird gegründet
Nach und nach gründeten sich nun die Feuerwehrbezirke in der Steiermark – die erste Einteilung sah insgesamt 21 solcher Einheiten vor – und am 15. Mai des Jahres 1887 war es dann auch bei uns soweit, der Feuerwehrbezirk Bruck hatte sich konstituiert.
Zur ersten Versammlung waren zwei Delegierte aus Aflenz sowie je drei Abgeordnete aus Bruck, Kapfenberg und Thörl erschienen. Zum ersten Obmann wurde der Brucker Wehrhauptmann Hermann Rathschüler, zu dessen Stellvertreter Wehrhauptmann Peter Steingruber aus Kapfenberg gewählt, als Schriftführer fungierte Johann Schrottenbach (ebenfalls aus Bruck). Die Vertreter aus Aflenz und Thörl drückten zwar den Wunsch aus, einen eigenen Feuerwehrbezirk gründen zu wollen, blieben vorerst aber Mitglieder des Brucker Bezirkes. Doch schon bald darauf traten die beiden Feuerwehren mit der Absicht der Gründung eines eigenen Feuerwehrbezirkes an den Zentralausschuss heran. Der Antrag wurde in der Sitzung vom 24. Juli 1887 vorerst abgelehnt, da für die Gründung zum einen drei Verbandsfeuerwehren von Nöten gewesen wären und zum anderen der Feuerwehrbezirk Bruck dann ebenfalls nur mehr aus zwei Feuerwehren, nämlich Bruck und Kapfenberg, bestanden und daher aufgelassen hätte werden müssen. Aufgrund der geografischen Beschaffenheit des politischen Bezirkes sowie der Tatsache, dass sich im Vergleich zu anderen Regionen in der Steiermark in unserem Gebiet erst relativ wenige Feuerwehren gegründet hatten, war die Aufstellung von Feuerwehrbezirken in Bruck zu Beginn mit großen Problemen verbunden. Wenige Mitgliedsfeuerwehren bedeuteten zudem eine geringe Anzahl an Delegierten für den Landesfeuerwehrtag, was auch eine Vertretung der eigenen Interessen erschwerte.
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Einleitung der Geschäftsordnung für Feuerwehrbezirke,
beschlossen in der Sitzung des Zentralausschusses des Landesverbandes
vom 12. November 1887
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Auch Aflenz gründet einen eigenen Feuerwehrbezirk |

Am 12. November 1887 wird vom Zentralausschuss des
Landesfeuerwehrverbandes dem Ansuchen stattgegeben,
den Feuerwehrbezirk "Aflenz" zu gründen
Quelle: Mittheilungen des Steirischen Landes-Feuerwehr-Verbandes
Nr. 5, November 1887, Seite 3
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In seiner Sitzung vom 12. November 1887 gab der Zentralausschuss dem erneut eingebrachten Antrag der Feuerwehren Aflenz, Thörl und der nunmehr auch dem Landesverband beigetretenen Feuerwehr Turnau statt, einen eigenen Feuerwehrbezirk "Aflenz" zu gründen. Dieser konstituiert sich am 20. November desselben Jahres in Aflenz. Zum Obmann des Bezirkes wurde der Aflenzer Wehrhauptmann Alois Pinter, zu seinem Stellvertreter der Wehrhauptmann-Stellvertreter aus Thörl, Karl Maier und zum Schriftführer Johann Schmölzer, ebenfalls aus Aflenz, gewählt. Diese Gründung brachte den Brucker Feuerwehrbezirk nun aber in die befürchtete Bedrängnis, denn er bestand somit nur mehr aus zwei Feuerwehren. St.Katharein an der Laming hatte zwar bereits eine Feuerwehr, war aber offensichtlich noch kein Mitglied des Landesverbandes und konnte daher dem Feuerwehrbezirk nicht beitreten. Der Zentralausschuss genehmigte jedoch am 20. April 1888 den Fortbestand des Bezirkes auch nur mit zwei Mitgliedern und regte an, die Gründung von Feuerwehren in Mixnitz, Kirchdorf und Pernegg möglichst voranzutreiben. In diesem Sinne wurde am Bezirkstag vom 24. Juni 1888 in Kapfenberg festgelegt, in der Gemeinde Pernegg eine Feuerwehrgründung zu initiieren und gleichzeitig die Feuerwehr St.Katharein zum Eintritt in den Landesverband zu bewegen.
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Indes hielt der Feuerwehrbezirk Aflenz am 21. Mai 1888 seinen ersten Bezirksverbandstag ab und führt auch die vorgeschrieben Übung samt nachheriger Besprechung in Alfenz durch. In einer Verlautbarung des Landesverbandes vom März 1889 scheint erstmals die 1887 gegründete Feuerwehr Graßnitz als dem Feuerwehrbezirk Aflenz zugehörig auf, wohingegen sich die Situation im Brucker Bezirk in der selben Auflistung mit den beiden Wehren von Bruck und Kapfenberg unverändert darstellt. Diese Tatsache dürfte sich aber bereits ein paar Monate später geändert haben, da laut Protokoll des Brucker Bezirksfeuerwehrtages vom 7. Juli 1889 beschlossen wurde, den kommenden Bezirkstag in St.Katharein abzuhalten. Dieser fand am 14. September 1890 statt. Die Übung der noch jungen Feuerwehr wurde allseits gelobt und die Wehr laut Protokoll "daher für nächstes Jahr einer Beihilfe aus dem Landes-Feuerwehrfond wärmstens empfohlen."
(Mitteilungen Nr. 6 vom Dezember 1890, S. 3)
Bereits am 24. Februar des Jahres 1890 war die Feuerwehr St.Katharein in den Landesverband aufgenommen worden.
Am 25. August 1889 wiederum wurde der Feuerwehrtag des Bezirkes Aflenz abgehalten, an welchem die Wahl zum neuen Obmann-Stellvertreter auf Hans von Pengg (Thörl) fiel. Ein knappes Jahr später, am 29. Juni 1890, wurde von Pengg am Feuerwehrtag in Turnau schließlich zum Obmann des Bezirkes Aflenz gewählt. Er übte die Funktion des Obmannes zwei Jahre aus, am Bezirksfeuerwehrtag vom 26. Juni 1892 wurde er, da er sich keiner Wiederwahl stellte, von Felix Petschaller aus Aflenz abgelöst. An diesem Verbandstag nahm auch die Feuerwehr Etmißl erstmals als neues Mitglied des Feuerwehrbezirkes teil.
Anlässlich des Brucker Verbandstages am 14. Juli 1895 kam es zu einer Neuwahl, Josef C. Knottinger wurde neuer Obmann des Feuerwehrbezirkes, Peter Steingruber (Kapfenberg) blieb Stellvertreter. Zudem wurde die Feuerwehr Arndorf-Laming als neues Mitglied des Bezirkes aufgenommen. Vom Zentralausschuss des Landesverbandes wurden dem Feuerwehrbezirk ferner die Feuerwehren Kapfenberg Werk (in Gründung befindlich), Hohenwang Werk (Judendorf-Straßengel, diese Feuerwehr gehörte jedoch nie dem Brucker Bezirk an) sowie Oberort-Tragöß zugeteilt. Der Bezirksfeuerwehrtag vom 27. Juni 1897 in St.Katharein brachte eine Neuwahl. Knottinger (Bruck) blieb Obmann des Verbandes, als sein neuer Stellvertreter fungierte ab nun Richard Zugschwert aus Kapfenberg.
Am 30. Mai desselben Jahres hielt der Aflenzer Feuerwehrbezirk seinen Verbandstag ab, an welchem die kurz zuvor gegründete Feuerwehr Seewiesen als neues Mitglied begrüßt wurde. Am Verbandstag des Brucker Feuerwehrbezirkes vom 31. Juli 1898 in Kapfenberg kam es nach dreijähriger Obmannschaft von Knottinger zu dessen Ablöse, der Brucker Josef Wilfinger wurde an die Spitze des Verbandes gewählt und "der Beitritt der Kapfenberger Werkfeuerwehr [...] freudig begrüsst."
(Mitteilungen Nr. 3 vom September 1898, S. 3)
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In seiner Sitzung vom 21. November 1898 beschloss der Verbandsausschuss einige Änderungen in Hinblick auf die Geschäftsordnung der Feuerwehrbezirke. Dies wurde durch die Abänderung der Satzungen des Landesverbandes notwendig, da sich die Geschäftsordnung der Bezirke auf selbige bezog. Wesentliche inhaltliche Veränderungen in Bezug auf die Durchführung der Bezirksfeuerwehrtage brachte dieser Beschluss jedoch nicht.
Am 15. Juni 1899 kam es im Brucker Feuerwehrbezirk zu einem erneuten Führungswechsel, der Brucker Wehrhauptmann Alois Zechner wurde zum neuen Obmann gewählt. Da Breitenau als Ort des nächsten Bezirkstages festgelegt wurde, scheint die dortige Feuerwehr bereits Mitglied des Feuerwehrbezirkes gewesen zu sein. Besagter Feuerwehrtag fand am 3. September 1899 statt, bei welchem auch die Feuerwehr St.Marein durch einen Delegierten vertreten war. Während also die Feuerwehr St.Lorenzen (die gemeinsame Feuerwehr Marein-Lorenzen wurde 1882 gegründet und spaltete sich 1899 auf) weiterhin beim Feuerwehrbezirk des "Oberen und mittleren Mürztales" verblieb, trat die Feuerwehr St.Marein dem Brucker Feuerwehrbezirk bei. Am Verbandstag vom 24. Juni 1900 in St.Marein waren Delegierte der Wehren Arndorf, Breitenau, Bruck an der Mur, Kapfenberg Ort und Werk, St.Katharein, St.Marein und Tragöß anwesend.
Am 23. Juni 1901, anlässlich des Bezirksverbandtages in St.Katharein, wurde Franz Hammerl (Kapfenberg) zum neuen Obmann-Stellvertreter gewählt. Am Verbandstag vom 22. Juni 1902 in Kapfenberg wurde die 1902 gegründete Feuerwehr Parschlug als neues Mitglied des Feuerwehrbezirkes begrüßt (die Feuerwehr wurde 1903 in Göritz-Pogier umbenannt, die definitive Gründung einer Wehr in Parschlug erfolgt erst im Jahr 1923). Im Zuge des Verbandstages vom 21. September 1902 in Bruck an der Mur wurde der Brucker Wehrhauptmann Alois Krenkl zum neuen Obmann des Feuerwehrbezirkes gewählt. Er sollte diese Funktion über 25 Jahre bis 1927 bekleiden.
Auch im Aflenzer Feuerwehrbezirk kam es zu einem Führungswechsel, anlässlich des Verbandstages vom 15. Juni 1902 in Graßnitz wurde zum neuen Obmann der bisherige Stellvertreter Karl Maier und zum Obmann-Stellvertreter Eduard Michaeler aus Aflenz gewählt.
Am 24. Juni 1906 wurde im Zuge des Aflenzer Bezirksfeuerwehrtages Eduard Michaeler zum Obmann des Bezirkes und Hans Schrammel aus Thörl zu seinem Stellvertreter gewählt.
Die eben erst gegründete Feuerwehr Pernegg wurde am 16. Oktober 1905 provisorisch und am 6. August 1906 definitiv als Verbandsfeuerwehrwehr in den Landesverband aufgenommen und dem Feuerwehrbezirk Bruck an der Mur zugeteilt. Somit gehörten dem Brucker Feuerwehrbezirk nunmehr zehn Feuerwehren an:
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Alois Krenkl, Obmann des Feuerwehrbezirkes
Bruck an der Mur von 1902 bis 1927
Fotograf: Josef Achatz
Archiv: FF Bruck an der Mur

Die im Jahr 1902 unter dem Namen
"Freiwillige Feuerwehr Parschlug"
gegründete Wehr wurde 1903 in "Göritz-Pogier" umbenannt,
die definitive Gründung einer Feuerwehr in Parschlug
erfolgte erst im Jahr 1923
Quelle: BFV Bruck an der Mur
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Arndorf-Laming, Breitenau, Bruck, Göritz- Pogier, Kapfenberg Markt, Kapfenberg Werk, Pernegg, St.Katharein, St.Marein und Tragöß – die anfänglichen Schwierigkeiten waren überwunden.
In seiner Sitzung vom 8. Juli 1906 beschloss der Ausschuss des Landesverbandes die Aufnahme der Feuerwehr Mariazell als Verbandsfeuerwehr. Gleichzeitig wurde seitens des Feuerwehrbezirkes Aflenz der Antrag gestellt, den Bezirk zu teilen, um auch die Wehren Gußwerk (bereits seit dem Jahr 1901 Mitglied des Landesverbandes) und Mariazell einem Feuerwehrbezirk zuteilen zu können. Das Gremium beschloss, diesem Ansinnen nicht stattzugeben, "jedoch die beiden Feuerwehren Gußwerk und Mariazell, welche infolge allzu großer Entfernung in den genannten Feuerwehrbezirk nicht passen, bis auf weiteres außer Einteilung zu lassen."
(Mitteilungen Nr. 3 vom September 1907, S. 2)
Es sollte also noch etwas dauern, bis sich auch nördlich des Seebergs ein eigener Feuerwehrbezirk etablieren konnte.
Die 1908 gegründete Feuerwehr Felten & Guilleaume Diemlach wurde mit Sitzungsbeschluss des Landesausschusses per 19. Juli 1909 in den Landesverband aufgenommen und dem Feuerwehrbezirk Bruck an der Mur zugeteilt.
Der dritte Feuerwehrbezirk kann sich endlich konstituieren
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Auf Anregung des Alfenzer Feuerwehrbezirkes beschloss der Landesverband in seiner Ausschusssitzung vom 4. Juli 1910 die Gründung eines eigenen Mariazeller Feuerwehrbezirkes mit den Wehren Gußwerk und Mariazell. Diese Genehmigung war jedoch mit der Auflage verbunden, die Feuerwehr Mariazell möge in den (damaligen) Ortsgemeinden Aschbach, Halltal und St.Sebastian weitere Feuerwehrgründungen möglichst anregen, um diese hernach als Mitglieder ebenfalls in den neu gegründeten Feuerwehrbezirk aufnehmen zu können.
Dieses Ansinnen trug offensichtlich Früchte und so konnte der Landesfeuerwehrausschuss in seiner Sitzung vom 28. August 1911 die neu gegründeten Feuerwehren Frein und Wegscheid als Verbandsmitglieder aufnehmen und dem Feuerwehrbezirk Mariazell zuteilen. Somit waren die Weichen gestellt, der neue Feuerwehrbezirk konnte sich am 8. Oktober 1911 anlässlich des ersten Bezirksverbandstages in Gußwerk konstituieren. Zum Obmann wurde Franz Bogensberger aus Gußwerk und zu dessen Stellvertreter Engelbert Feischl aus Mariazell gewählt.
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Aufstellung des dritten Feuerwehrbezirkes Mariazell
Quelle: Mitteilungen des Steiermärkischen Landes-Feuerwehr-
Verbandes Nr. 6, Dezember 1910, Seite 1
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Mit den drei Feuerwehrbezirken Bruck, Aflenz und Mariazell waren nunmehr jene Verbandsstrukturen im politischen Bezirk Bruck an der Mur geschaffen, die bis zum Jahr 1938 Bestand haben sollten.
In seiner Sitzung vom 29. April 1912 präsentierte der Ausschuss des Landesverbandes neue Satzungen, die auch die Feuerwehrbezirke betrafen, jedoch ohne nennenswerte Änderungen. Einzig die Tatsache, dass der Bezirksverband nunmehr ein Sechstel der von den Verbandsfeuerwehren geleisteten Beiträge zur Deckung seiner Auslagen erhielt, stellte eine maßgebliche Neuerung dar (bisher hatte jene Ortsfeuerwehr, bei welcher der Verbandstag stattfand, die Kosten des Bezirkstages zu tragen). Diese wurden am außerordentlichen Landesfeuerwehrtag vom 15. September 1912 in Bad Aussee genehmigt.
Davon betroffen war auch die Geschäftsordnung für die Feuerwehrbezirke, jedoch in ähnlich geringem Ausmaß wie die Satzungen selbst. Erst die in der Verbandsausschusssitzung anlässlich des Landesfeuerwehrtages in Bruck an der Mur vom 5. September 1920 beschlossene "Dienstvorschrift für den Feuerwehrbezirksobmann" sollte eine wesentliche Änderung mit sich bringen. So wurden die Obmänner der Feuerwehrbezirke nunmehr auf drei Jahre statt bisher auf ein Jahr gewählt. Zudem wurden die Bezirksobmänner laut neuer Vorschrift dazu verpflichtet, die Feuerwehr und ihre Rettungsabteilungen, insbesondere aber die Gerätschaften der einzelnen Verbandsfeuerwehren, in regelmäßigen Abständen zu überprüfen und dem Landesverband mittels genormter Formulare über das Ergebnis der Begutachtung Bericht zu erstatten. Im Zuge dieser Neuregelung auf Bezirksebene wurde weiters festgelegt, dass neben dem Obmann und dessen Stellvertreter auch der Bezirksfeuerwehrarzt auf drei Jahre zu wählen sei und so nunmehr als festes Mitglied der "Ämterführer" angesehen wurde. Wie für den Bezirksobmann gab es auch eine Dienstvorschrift für den Bezirksfeuerwehrarzt sowie eine Dienst- und Übungsvorschrift für die Rettungsabteilungen, die in den Mitteilungen ab Juni 1921 verlautbart wurden. Die Entwicklung des Rettungswesens zum festen Bestandteil der Feuerwehren hatte jedoch schon weit früher begonnen.
Exkurs: Das Rettungswesen bei den Steirischen Feuerwehren
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Einleitung der "Dienstes-Instruction" der Rettungsabteilung der
Freiwilligen Feuerwehr Bruck an der Mur
vom 1. Dezember 1897
Archiv: FF Bruck an der Mur
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Um Kameraden zu helfen, die sich im Dienst verletzt hatten, hielten die Feuerwehren von Beginn an Verbandsmaterial im Einsatz vorrätig. Die Feuerwehr Bruck beispielsweise bediente sich nachweislich ab dem Jahr 1870 einer "Apotheke", die sie im Beiwagen mitführte. Diese "internen" Hilfeleistungen weiteten sich alsbald auch auf zivile Zwecke aus, da das Augenmerk der 1880 gegründeten "Österreichischen Gesellschaft vom Roten Kreuz" bis zum Ersten Weltkrieg und darüber hinaus primär auf der Unterstützung des militärischen Sanitätsdienstes lag. Die Ärzte in den Reihen der Feuerwehren unterrichteten Mitglieder in Sanitätsbelangen, um im Einsatzfall möglichst professionell Hilfe leisten zu können. Aufgrund der steigenden Bedeutung des Rettungswesens bildete sich 1889 bei der Grazer Freiwilligen Feuerwehr die erste Rettungsabteilung in der Steiermark, im Feuerwehrbezirk Bruck an der Mur gründete die Feuerwehr Bruck im Jahr 1897 als erste eine ebensolche Einrichtung. Vorerst beschränkte sich die Tätigkeit der Rettungsabteilungen auf Hilfeleistungen, Krankentransporte wurden nicht durchgeführt.
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"Unbedingt vom Transporte ausgeschlossen sind solche Kranke, die mit ansteckenden Krankheiten behaftet sind", ist in der Dienstordnung der Brucker Rettungsabteilung nachzulesen.
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Neben den "Hilfeleistungen bei Unglücksfällen" hatten die Rettungsabteilungen jedoch noch den zusätzlichen Zweck, sogenannte "Local-Krankentransport-Colonnen" aufzustellen, die im Kriegsfalle die von der Front heimkehrenden verwundeten Soldaten in Krankenhäuser oder Reservespitäler (Schulen) verbringen mussten. Ein Aufruf des Landesverbandes, diesen Transportkolonnen beizutreten, erfolgte bereits am 29. Dezember 1894. "Ihre Bildung, im Einvernehmen mit den Vereinen des ‚Rothen Kreuzes’, hat sich der Verband der österreichischen Feuerwehren freiwillig und unentgeltlich zur patriotisch-humanitären Aufgabe gemacht."
(Mitteilungen Nr. 6 vom Dezember 1894, S. 1)
Für das Jahr 1894 waren vorerst sieben Kolonnen auf damals Steirischem Gebiet vorgesehen: in Bruck an der Mur, Graz, Judenburg und Strass sowie in Cilli/Celje, Marburg/Maribor und Pettau/Ptuj. Der Ausbau des Rettungswesens in den Verbandsfeuerwehren der Bezirke schritt voran, wenngleich sich die Gründung von weiteren Rettungsabteilungen erst in den Jahren 1913 bei der Feuerwehr Kapfenberg Markt und 1916 bei der Werksfeuerwehr Diemlach vollzog (für die Wehren der Bezirke Aflenz und Mariazell liegen keine diesbezüglichen Informationen vor).
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Die Rettungsabteilung der Feuerwehr Bruck zur Zeit
ihrer Gründung 1897
Quelle: Festschrift zur Feier des sechzigjährigen Bestandes
des Steirermärkischen Landesverbandes für Feuerwehr-
und Rettungswesen,
Bruck 1930, Seite 101
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Die Krankentransportkolonne Bruck an der Mur im Kriegsjahr 1915.
In der Mitte Verbandsobmann Alois Krenkl und der Leiter der Transportkolonne,
Dr. Martin Bertha
Fotograf: unbekannt
Archiv: Sammlung Kohut

Die 1913 gegründete Rettungsabteilung der Feuerwehr Kapfenberg
erhielt ihr erstes Rettungsauto im Jahr 1919
Fotograf: unbekannt (Hochschwab Bildarchiv)
Archiv: FF Kapfenberg-Stadt

Obermedizinalrat Dr. Martin Bertha,
Gründer der Rettungsabteilung der Feuerwehr Bruck im Jahr 1897
und Bezirkschefarzt des Feuerwehrbezirkes Bruck an der Mur
1920 bis 1936.
Fotograf: unbekannt
Archiv: FF Bruck an der Mur
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Im Jahr 1914, noch vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, skizzierte der Vorstand des Landesverbandes sowie ein dafür eingesetzter Sonderausschuss die Implementierung des Rettungswesens als festen Bestandteil der Steirischen Verbandsfeuerwehren. So beschloss der Verbandsausschuss in seiner Sitzung vom 25. Mai 1914, den Feuerwehren die Gründung von Rettungsabteilungen nachdrücklich zu empfehlen. Die Abteilungen sollten "untrennbarer Bestandteil der Feuerwehr" werden und sich als Mitglieder dem Roten Kreuz anschließen. Diese Mitgliedschaft bedeutete jedoch keine Unterordnung, "sondern die freiwillige Hilfeleistung in erforderlichen Fällen." Dem Leiter der Rettungsabteilung auf Ortsebene wurde im Feuerwehrausschuss Sitz und Stimme eingeräumt, zudem wurde "zur Förderung der Belange der Rettungsabteilungen steirischer Verbandsfeuerwehren [...] eine ‚Vertretung der Rettungsabteilungen steirischer Verbandsfeuerwehren’ gebildet."
(Mitteilungen Nr. 1 vom Juli 1914, S. 2)
Dessen Geschäftsführer war im Landesfeuerwehrauschuss ebenfalls mit Sitz und Stimme vertreten. Diese Bestimmungen über das feuerwehrliche Rettungswesen erhielten mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges am 28. Juli 1914 besonderes Gewicht. Im September 1914 waren die neun Rettungskolonnen von Bruck an der Mur, Fehring, Graz, Judenburg, Leoben und Mürzzuschlag sowie Cilli/Celje, Marburg/Maribor und Pettau/Ptuj aufgestellt, im Mai 1915 waren es steiermarkweit bereits 45. Der Brucker Kolonne kam ob der Relevanz des Bahnknotenpunktes Bruck an der Mur besonders große Bedeutung zu, die sich auch in den Zahlen der getätigten Krankentransporte widerspiegelt. Anfang September trafen die ersten verwundeten Soldaten am Brucker Bahnhof ein, bis zum 31. Dezember 1914 führte die Brucker Formation 1.751 Transporte durch, jene von Turnau 1.505. Im selben Zeitraum wurden von der Brucker Kolonne insgesamt 14.202 verbündete und feindliche Soldaten auf ihrer Durchreise verpflegt, von jener in Turnau 1.756 Mann.
Die Brucker Kolonne bildete sich aus Mitgliedern der Feuerwehren Bruck an der Mur sowie Kapfenberg Markt und Werk. Rettungswägen und Gerät stellten die genannten Wehren und zusätzlich die Feuerwehr Niklasdorf Werk sowie Gewerke Pengg aus Thörl bei, sodass die Kolonne unter anderem über 15 Rettungswägen, drei Räderbahren, zwei Autos und mehrere "Gesellschaftswagen" für den Transport von Leichtverletzten verfügte. Die genannten drei Wehren aus dem Feuerwehrbezirk hatten bereits Rettungsabteilungen formiert, eine weitere gründete sich wie erwähnt im Juli 1916 bei der Werksfeuerwehr in Diemlach. War die Bildung einer eigenen Abteilung nicht möglich, so wurde angeregt, zumindest sogenannte Rettungspatrouillen von vier bis sechs Mann pro Feuerwehr einzuführen. Die Ausbildung sollte durch "Wanderlehrer" in jenen Wehren erfolgen, die keinen eigenen Feuerwehrarzt in ihren Reihen hatten. Am Brucker Bezirksfeuerwehrtag vom 16. August 1914 in Arndorf verpflichteten sich alle anwesenden Feuerwehren, diesem Vorhaben nachzukommen.
Mit Fortdauer des Krieges gewann das Rettungswesen bei den Feuerwehren zunehmend an Bedeutung, was den Landesverband schließlich veranlasste, seinen Namen mit Beschluss des Landesfeuerwehrtags vom 18. November 1917 in Graz offiziell in "Steiermärkischer Landesverband für Feuerwehr- und Rettungswesen" abzuändern. Bereits am 9. Juli 1917 kam in einer Sitzung des Verbandsausschusses ein "Rahmenvertrag" zur Abstimmung, der im Wesentlichen die schon zuvor skizzierte Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten erläuterte. Wichtigster Punkt war die Wahrung der Eigenständigkeit der Feuerwehr-Rettungsabteilungen; der Vertrag wurde einstimmig angenommen.
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Nach Ende des Ersten Weltkrieges widmeten sich die Rettungsabteilungen wieder vermehrt ihrem ursprünglichen Zweck, nämlich der (zivilen) Hilfeleistung. Und auch die Motorisierung hielt bei den Rettungsmannschaften Einzug. Bereits im Jahr 1913 konnte die Feuerwehr Kapfenberg ihr erstes Rettungsauto in Dienst stellen, es folgte das erste Rettungsauto der Feuerwehr Bruck, ein Mercedes Benz, im Jahr 1923. Der Landesverband maß dem Rettungswesen immer mehr Bedeutung zu (siehe oben z.B. die Dienstordnung für den Bezirksfeuerwehrarzt aus dem Jahr 1920), praktisch alle sich nun gründenden Wehren führten automatisch den Titel "Feuerwehr- und Rettungsabteilung" in ihrem Namen und unterhielten einen bis mehrere ausgebildete Rettungstrupps. Die Ausübung des Rettungswesens war aber auch für die Wehren selbst von Vorteil, weil ihnen das wohltätige Handeln breite Anerkennung in der Bevölkerung verschaffte. Erst die Umbrüche des Jahres 1938 setzten diesem "Erfolgsweg" ein jähes Ende.
Die weitere Entwicklung der Feuerwehrbezirke bis 1938
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Der Erste Weltkrieg brachte unsägliches menschliches Leid mit sich und auch der Landesverband litt immens unter seinen Folgen. Neben den vielen Gefallenen und Verwundeten in den Reihen der Feuerwehren verlor man mit der im Vertrag von St.Germain festgesetzten Grenzziehung die zweisprachigen Gebiete im heutigen Slowenien und somit fünf Feuerwehrbezirke mit insgesamt 57 Wehren und 1.823 Feuerwehrmännern. Die immense Geldabwertung brachte zusätzliche Probleme für die Feuerwehren mit sich, die notwendigen Anschaffungen konnten vielfach nicht getätigt oder mussten um Jahre verschoben werden. Einzig aus den sogenannten "Demobilisierungsgütern" konnten da und dort Gerätschaften für den Feuerwehrdienst erworben und adaptiert werden. Bezeichnend für die herrschende Not ist auch die Tatsache, dass sich im politischen Bezirk Bruck an der Mur die Gründung der Feuerwehr St.Ilgen 1914 noch vor Kriegsbeginn und die nächste, jene der Feuerwehr Hafendorf, erst im Jahr 1920 vollzog.
Durch gewaltige Anstrengungen von Feuerwehren und Gemeinden ging es jedoch wieder etwas aufwärts und so konnten dem Feuerwehrbezirk Bruck an der Mur die neu gegründeten Feuerwehren Hafendorf (1920), Parschlug (1923), Oberaich und Picheldorf (beide 1924), Papierfabrik Bruck (1928) und Frauenberg (1929) sowie dem Feuerwehrbezirk Mariazell die Wehren von Weichselboden (1929) und Gollrad (1934) zugeteilt werden. Auch die Feuerwehr St.Lorenzen war im Jahre 1928 vom Mürztaler zum Brucker Feuerwehrbezirk übergetreten und so stellte dieser mit 20 Mitgliedsfeuerwehren im Jahr 1933 einen der größten in der Steiermark dar.
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Auch die Feuerwehren unserer Region hatten zahlreiche Gefallene
zu beklagen
Quelle: Mitteilungen des Steiermärkischen Landesverbandes
für Feuerwehr- und Rettungswesen Nr. 12, Juni 1920, Seite 1
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Auszug aus den Richtlinien zur Aufstellung von Bezirkswehren
vom 23. November 1931
Archiv: FF Bruck an der Mur
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In seiner Ausschusssitzung vom 23. November 1931 beschloss der Landesverband die Einführung von sogenannten "Bezirkswehren". Diese hatten die Aufgabe, die in ihrem eigenen Feuerwehrbezirk oder in unmittelbarer Nachbarschaft "zu einem außergewöhnlichen Brande ausgerückten Wehren in der Brandlöschung zu unterstützen." Als Voraussetzungen zur Eignung als Bezirkswehr waren unter anderem die Mannschaftsstärke und die Ausbildung derselben, die ständige Erreichbarkeit und Alarmierung sowie die Ausrüstung der betreffenden Feuerwehr maßgeblich. Die Kosten für "überörtliche" Einsätze wurden durch spezielle Beihilfen des Landesverbandes abgedeckt. Dem Ansuchen der Feuerwehr Bruck auf Ernennung zur Bezirkswehr des Feuerwehrbezirkes Bruck an der Mur wurde seitens der Steiermärkischen Landesregierung am 27. Dezember 1932 stattgegeben.
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Der Aufschwung des Feuerwehrwesens dauerte jedoch nicht allzu lange. Beginnend mit einer Parlamentskrise im Jahr 1933 wurden die politischen Verhältnisse in Österreich instabiler, auch die Feuerwehren waren davon negativ betroffen. Die Februarkämpfe des Jahres 1934 führten letzten Endes dazu, dass der Ständestaat immer restriktiver agierte und das Misstrauen gegenüber Vereinen wuchs gleichermaßen wie der Wille der Machthaber, auf eben diese Strukturen politischen Einfluss zu nehmen. Die Statuten des Landesverbandes wurden geändert, sämtliche Feuerwehren mussten die "Einheitsstatuten" des Jahres 1935 annehmen. Im Zuge dieser Einführung wurden die gewählten Funktionen in der Wehr reduziert und das "Führerprinzip", also eine gesteigerte Machtposition nur einer Person, gefestigt. Die Wahl des Bezirksobmannes und dessen Stellvertreters – die Funktion wurde nun mit "Bezirksfeuerwehrführer" betitelt – musste ab 1935 vom "Landesfeuerwehrführer" bestätigt werden.
Am 12. und 13. März 1938 vollzog sich der Anschluss Österreichs an das Großdeutsche Reich, bereits kurze Zeit später kam es zu ersten Enthebungen einzelner Feuerwehrorgane, die durch "parteiverlässliche" Männer ersetzt wurden.
(Peter Stanke, Österreichisches Feuerwehrbuch, Wien 1952, S. 175)
1939, im Jahr des Kriegsausbruchs, wurde der Steiermärkische Landesverband für Feuerwehr- und Rettungswesen aufgelöst. Da die Feuerwehrbezirke innerhalb seiner Strukturen organisiert waren, hörten auch sie auf zu existieren. Die Wehren der Feuerwehrbezirke Bruck und Aflenz wurden der "Kreisführung der Freiwilligen Feuerwehr im Landkreis Bruck an der Mur" unterstellt, die Funktion des Kreisführers übte der bisherige Bezirkswehrführer im Feuerwehrbezirk Bruck, Hans Merl, vom 26. Oktober 1939 bis zum 8. Mai 1945 aus. Die Wehren des Mariazellerlandes wurden gemäß der Landkreiseinteilung im "Reichsgau Steiermark" dem Kreis Mürzzuschlag zugeteilt. Der so wichtige Zweig des Rettungswesens wurde von den Feuerwehren abgekoppelt und dem Deutschen Roten Kreuz übergeben, wenngleich sich die definitive Übernahme von Aufgaben und Geräten durch das Deutsche Rote Kreuz vielerorts erst 1940 oder 1941 vollzog.
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Auszug aus dem Schreiben des Kreisführers Hans Merl
vom 7. Oktober 1939
an Leopold Klammer, Bezirksfeuerwehrführer in Aflenz,
bezüglich der Auflösung des Feuerwehrbezirkes
Archiv: BFV Bruck an der Mur

Einladung zur offiziellen Übernahme des Rettungsdienstes
durch das Deutsche Rote Kreuz in Bruck an der Mur
im März 1941
Archiv: FF Bruck an der Mur
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Kriegsfolgen und die Wiedererrichtung des Feuerwehrwesens
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Auszug aus dem "Rundschreiben I" des provisorischen
Landesverbandes für Feuerwehr- und Rettungswesen
vom 12. Juni 1945
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Die Folgen des Zweiten Weltkrieges waren auch für die Feuerwehren in menschlicher wie materieller Hinsicht verheerend. Unzählige Kameraden waren gefallen, kehrten verwundet oder erst Jahre nach Kriegsende aus der Gefangenschaft heim. Sie wollten von Kommandos und Uniformen nichts wissen und so waren es, wie schon nach dem Ersten Weltkrieg, die älteren Feuerwehrangehörigen, die den Wiederaufbau des Brandschutzes und der dafür notwendigen Strukturen bewerkstelligen mussten. Neben den Bemühungen auf Ortsebene versuchte man auch auf dem Wege der Bezirksverwaltungsbehörden, provisorische Feuerwehrbezirksverbände einzurichten.
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Am 6. Juli 1945 machte Hans Malissa, von 1937 bis zu seiner widerrechtlichen Enthebung am 22. März 1938 Obmann des Feuerwehrbezirkes Bruck an der Mur, an den provisorischen Landesverband in Graz die Mitteilung, dass er die Stelle des provisorischen Feuerwehrbezirksobmanns in Bruck an der Mur übernommen hatte. Diesem Bezirksverband gehörten nunmehr auch die Feuerwehren des Mariazellerlandes an. Der neue Bezirksverband umfasste nach einer Standeserhebung vom September 1945 somit 34 Wehren mit 776 Mann. Es waren dies die Freiwilligen Feuerwehren Aflenz-Kurort, Arndorf-Laming, Breitenau, Bruck an der Mur, Etmißl, Frauenberg, Frein an der Mürz, Gollrad, Göritz-Pogier, Graßnitz, Gußwerk, Hafendorf, Kapfenberg Stadt, Mariazell, Mixnitz, Oberaich, Parschlug, Pernegg, Picheldorf, Seewiesen, St.Ilgen, St.Katharein an der Laming, St.Lorenzen im Mürztal, St.Marein im Mürztal, Thörl, Tragöß-Oberort, Tragöß-Pichl, Turnau, Wegscheid und Weichselboden sowie die Werksfeuerwehren Böhler Kapfenberg, Mattner St.Marein, Felten & Guilleaume Diemlach und Mürztaler Holzstofffabrik Bruck (die Werksfeuerwehr Felten & Guilleaume Bruck war zwar bereits 1939 gegründet worden, scheint aber erst ab dem Jahr 1948 als dem Bezirksverband zugehörig auf).
Die Grenzen des Bezirksverbandes waren nunmehr identisch mit jenen des politischen Bezirkes und somit die Strukturen eines Bezirks- bzw. Bereichsverbandes im heutigen Sinne geschaffen.
Der Bezirksfeuerwehrverband nimmt seine Arbeit auf
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Anlässlich der ersten Wehrhauptleutetagung des Verbandes vom 1. März 1946 in Bruck an der Mur wurde Wehrhauptmann Gottfried Lackner von der Werksfeuerwehr Böhler zum ersten Obmann-Stellvertreter gewählt. Franz Heinschild aus Mariazell war zuvor bereits zum zweiten Stellvertreter sowie Anton Kohut aus Bruck an der Mur zum Geschäftsführer des Bezirksverbandes ernannt worden.
Eine der entscheidenden Fragen nach dem Krieg war die des Rettungsdienstes. Da der Status der Feuerwehren auf jenen aus dem Jahr 1938 "zurückgesetzt" wurde, waren sie demnach auch wieder für den zivilen Rettungsdienst bzw. Krankentransport zuständig. Die Ausübung desselben wurde, neben dem allgemeinen Personal- und Gerätemangel (oftmals standen nur von Hand geschobene Räderbahren zur Verfügung) durch bürokratische Hürden seitens der Besatzungsmächte nochmals erschwert. So mussten Krankentransporte nicht selten längere zeitliche Verzögerungen an Militärposten auf dem Weg ins Krankenhaus hinnehmen – auch wenn es für den Patienten um Leben und Tod ging.
Parallel zu den Rettungsaktivitäten der Feuerwehren wurde aber auch das Österreichische Rote Kreuz provisorisch im November 1945 wieder gegründet und übernahm sukzessive die Agenden von den Feuerwehren. Die statutengemäße Genehmigung von Rotkreuz-Bezirken musste auf dem Wege der Bezirksverwaltungsbehörde vonstatten gehen, die Übernahme der Rettungsagenden von den Feuerwehren konnte nur bezirksweise erfolgen. Im Bezirk Bruck an der Mur vollzog sich diese Übergabe mit Stichtag 1. Jänner 1947, 0:00 Uhr, wenngleich es in entlegeneren Gebieten erst im Laufe des Jahres zur Übernahme des Rettungsdienstes durch das Rote Kreuz kam.
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Bezirksfeuerwehrkommandant Hans Malissa im Jahr 1948
Fotograf: A. Eissner
Archiv: FF Bruck an der Mur
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Die erste Bestandsmeldung des Bezirksfeuerwehrverbandes
an den Landesverband wenige Monate nach Ende des
Zweiten Weltkrieges
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Da die Strukturen des Landesverbandes erst mühsam wieder aufgebaut werden mussten, kam den provisorisch eingerichteten Bezirksverbänden eine wichtige Vermittleraufgabe zwischen den Feuerwehren und dem Landesverband zu. Entscheidend war in der ersten Phase nach dem Weltkrieg eine möglichst genaue Bestandserfassung aller Steirischen Feuerwehren. Angaben zu vorhandenen Fahrzeugen, Löschmaschinen, Schlauchmaterial, Leitern, Uniformen und persönlicher Ausrüstung, Rettungsgeräten und Alarmierungsformen mussten im Wege der Bezirksverbände erhoben werden. Nur mit diesen umfassenden Aufzeichnungen war es dem Landesverband möglich, zurückgelassenes, wieder instand gesetztes oder anderweitig erworbenes Gerät möglichst gerecht den Feuerwehren im ganzen Bundesland zuteilen zu können. Diese Erhebungen gingen jedoch äußerst schleppend vonstatten und so beklagte das Landesfeuerwehrinspektorat noch in einem Rundschreiben vom 10. September 1947, die Verwaltungstätigkeit der Mehrzahl der Feuerwehrbezirke ließe noch immer viel zu wünschen übrig.
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Nicht so im Bezirk Bruck:
Im Archiv des Verbandes sind die Bestandsmeldungen sämtlicher Feuerwehren ab 1945 vorhanden, es wurden ab 1946 regelmäßig Wehrhauptleutetagungen abgehalten und Rundschreiben herausgegeben, um die Wehren über neueste Entwicklungen und Notwendigkeiten informieren zu können. Die mustergültige Führung des Bezirkes fand seinen Niederschlag darin, dass Hans Malissa späterhin für höhere und höchste Funktionen im Steirischen und Österreichischen Feuerwehrwesen ausgewählt wurde. Nicht unerwähnt darf an dieser Stelle jedoch auch der damalige Geschäftsführer des Bezirkes, Anton Kohut, bleiben, der sämtliche Geschäftsstücke mit akribischer Hingabe verfertigte und Malissa sowie später auch Merl alle verwaltungstechnischen Aufgaben abnahm. Ihm ist es letztlich zu verdanken, dass uns die Archivalien des Brucker Feuerwehrbezirkes ab seiner Gründung im Jahr 1887 heute noch in einer bemerkenswerten Ordnung zur Verfügung stehen und aufgrund dessen die Darstellung der geschichtlichen Entwicklung des Verbandes um ein Wesentliches erleichtert oder überhaupt erst möglich gemacht wurde.
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Die Leitung des provisorischen Landesverbandes hatten im Jahr 1945 Branddirektor Trummer bzw. Ing. Peter Neumann und Kursmeister Anton Waldert inne, im Jänner 1946 wurde das Landefeuerwehrinspektorat neu eingerichtet und Ing. Peter Stanke von Landeshauptmann Anton Pirchegger mit dem Wiederaufbau des Feuerlöschwesens in der Steiermark betraut. Stanke berief für 14. September 1946 die erste Dienstbesprechung aller Feuerwehrbezirksobmänner ein, in welcher unter anderem ein "viergliedriger" Landesfeuerwehrbeirat gewählt wurde. Die Wahl fiel auf die Bezirksobmännern Karl Kriehuber aus Voitsberg, Hans Mailssa, Josef Prugger aus Judenburg und Emil Zöbel aus Feldbach. Es war eine kluge Entscheidung Stankes, da er seine Beschlüsse solcherart auf eine breite Basis stellen und dafür mit größerer Akzeptanz seitens der Feuerwehren rechnen konnte.
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Landesfeuerwehrinspektor Ing. Peter Stanke und
Bezirkskommandant Hans Malissa (hintere Reihe, v.l.)
anlässlich des 50-jährigen Bestandsjubiläums der
Werksfeuerwehr Gebr. Böhler Kapfenberg
am 28. September 1946
Fotograf: Lichtbild Rudolf Lehner, Kapfenberg Böhlerwerke
Archiv: FF Bruck an der Mur
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An der Erstellung eines Landesfeuerwehrgesetzes wurde ab dem Jahr 1946 intensiv gearbeitet, dessen Ausformulierung lag ein Musterentwurf des Österreichischen Bundesfeuerwehrausschusses zugrunde. Das Gesetz wurde zwar am 5. Juli 1948 im Steirischen Landtag beschlossen, mehrere inhaltliche Probleme und bürokratische Hürden sollten dessen Einführung jedoch noch bis zum Jahr 1950 verzögern. Wenn auch die gesetzliche Grundlage für das Feuerlöschwesen im Bundesland noch immer fehlte, so wurde der Ruf nach einer baldigen Wiedererrichtung des Landesverbandes und der Wahl eines Landeskommandanten immer lauter. Ein verständlicher Wunsch nach Identität in einer Zeit, in der es nach wie vor an vielem mangelte. So kam es bekanntermaßen am 7. Dezember 1948 zur denkwürdigen Bezirkskommandantentagung in Bruck an der Mur, anlässlich welcher der Brucker Bezirkskommandant Hans Malissa einstimmig zum provisorischen Landesfeuerwehrkommandanten gewählt wurde. Diese Wahl machte jedoch auch auf Bezirksebene eine personelle Veränderung notwendig und so wurde Hans Merl auf der Wehrhauptleutetagung vom 17. Februar 1949 mit 25 von 27 abgegebenen Stimmen zum neuen Bezirksfeuerwehrkommandanten gewählt. Er sollte diese Funktion 20 Jahre lang bis 1969 ausüben.
Schon am 31. Oktober 1948 beschloss man im Zuge einer Wehrhauptleutetagung in Bruck an der Mur erstmalig die Einteilung des Bezirkes in fünf Abschnitte, die sich wie folgt darstellte:
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Abschnitt I:
Mariazell mit den Wehren
Gollrad, Gußwerk, Mariazell, Wegscheid, Weichselboden
(die Wehr Frein gehörte ab 1. Jänner 1948 wieder dem Bezirksverband Mürzzuschlag an)
Abschnitt II:
Aflenz mit den Wehren
Aflenz Kurort, Aflenz Land (Graßnitz), Etmißl, Seewiesen, St.Ilgen, Thörl und Turnau
Abschnitt III:
Bruck-Nordost mit den Wehren
Göritz-Pogier, Hafendorf, Kapfenberg Alpenchemie (gegründet 1947, später "Steirerchemie"),
Kapfenberg Böhler, Kapfenberg Stadt, Parschlug, St.Lorenzen, St.Marein
(die Werksfeuerwehr Mattner St.Marein war vorübergehend ruhend gestellt)
Abschnitt IV:
Bruck-Mitte mit den Wehren
Arndorf-Laming, Bruck Felten, Bruck Papierfabrik, Bruck Stadt, Diemlach Felten, Frauenberg,
St.Katharein, Tragöß-Oberort und Tragöß-Pichl
Abschnitt V:
Bruck-Südwest mit den Wehren
Breitenau, Mixnitz, Oberaich, Pernegg, Picheldorf
(die Werksfeuerwehr Breitenau Veitscher Magnesit wurde 1947 gegründet, scheint in dieser Einteilung
aber noch nicht auf)
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Auf Vorschlag der Wehrkommandanten aus den einzelnen Abschnitten ernannte Bezirkskommandant Malissa die Herren Johann Egger von der Feuerwehr Mariazell (Abschnitt Mariazell), Gregor Eichholzer von der Feuerwehr Aflenz Kurort (Abschnitt Aflenz), Franz Heidenhofer von der Werksfeuerwehr Kapfenberg Böhler (Abschnitt Bruck-Nordost), Hans Remele von der Feuerwehr Bruck Stadt (Abschnitt Bruck-Mitte) sowie Anton Hermann von der Feuerwehr Pernegg (Abschnitt Bruck-Südwest) zu Abschnittsinspektoren.
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Das Landesfeuerwehrgesetz 1950
Das sehnlich erwartete "Gesetz vom 31. Mai 1950, betreffend die Organisation der Feuerwehren im Lande Steiermark (Landesfeuerwehrgesetz)" trat mit Verlautbarung vom 17. November 1950 in Kraft – das Feuerwehrwesen im Bundesland stand nun endlich auf einer rechtlichen Basis. Die Freiwilligen Feuerwehren konnten aus ihrem bisherigen Vereinsstatus in Körperschaften öffentlichen Rechts übergeführt werden, was eine wesentliche Verbesserung ihrer rechtlichen Stellung bedeutete. Erstmals wurden mit dem Gesetz und den damit verbundenen Durchführungsverordnungen essentielle Themen wie Aufgaben und Wirkungsbereich der Feuerwehren, die fachliche Ausbildung bei den Feuerwehren, ihre Sollstärke oder etwa die Vermögensverwaltung geregelt. Mit Inkrafttreten des Gesetzes wurden alle bisher gewählten und ernannten Funktionen legitimiert, als auch jene des Landeskommandanten sowie der Bezirks- und Abschnittsfeuerwehrkommandanten.
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Auszug aus dem Schreiben des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung
vom 1. März 1954, mit welchem der Bezirksfeuerwehrverband
als Körperschaft des öffentlichen Rechtes anerkannt wurde
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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In Paragraph 19 des Landesfeuerwehrgesetztes 1950 ist festgelegt:
(1)
Im Bereiche eines Verwaltungsbezirkes bilden die Freiwilligen Feuerwehren sowie die Inhaber von Betrieben mit Betriebsfeuerwehren den Bezirksfeuerwehrverband, dessen Leiter der Bezirksfeuerwehrkommandant ist. [...] In größeren Bezirken können zur Unterstützung des Bezirksfeuerwehrkommandanten und zu seiner fallweisen Vertretung von diesem Abschnittsfeuerwehrkommandanten ernannt bzw. abberufen werden.
(2)
Die Bezirksfeuerwehrverbände des Landes bilden den Landesfeuerwehrverband, dessen Leiter der Landesfeuerwehrkommandant ist.
Paragraph 20 weist die Bezirksverbände als Körperschaften öffentlichen Rechts aus, die Ausübung ihrer Tätigkeit ist in den "Satzungen für den Bezirksfeuerwehrverband" bzw. der zugehörigen "Geschäftsordnung" für die Abhaltung von Ausschusssitzungen und Bezirksfeuerwehrtagen geregelt.
Die damaligen Bestimmungen für die Bezirksfeuerwehrverbände decken sich weitgehend mit den Regelungen im derzeit geltenden Steiermärkischen Feuerwehrgesetz vom 13. Dezember 2011. Als Organe fungierten der Bezirkskommandant und sein Stellvertreter, der Bezirksausschuss sowie der Bezirksfeuerwehrtag. Die Wahl des Bezirkskommandanten und seines Stellvertreters erfolgte für eine Funktionsdauer von fünf Jahren (Ortskommandanten wurden jedoch nur für drei Jahre gewählt) auf einer eigens dafür einzuberufenden Tagung, vergleichbar mit der heute gültigen "Wahlversammlung". Die Ernennung von Abschnittskommandanten war jedoch nicht vorgeschrieben, sie gehörten demnach auch nicht dem Bezirksfeuerwehrausschuss an. Dafür aber zwei bis sechs "Bezirksfeuerwehrräte", die vom Bezirksfeuerwehrtag gemeinsam mit dem Schriftführer und dem Kassier (diese beiden Aufgaben waren bisher in der Funktion des "Bezirksgeschäftsführer" zusammengefasst) für die Funktionsdauer des Bezirkskommandanten gewählt wurden.
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Anton Kohut, Geschäftsführer des Feuerwehrbezirkes
Bruck an der Mur von 1937 bis 1939 und Geschäftsführer
des Bezirksfeuerwehrverbandes Bruck
von 1945 bis 1967
Fotograf: A. Eissner
Archiv: Sammlung Oswald
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Die Einführung des Feuerwehrgesetztes erforderte eine Neuwahl bei allen Feuerwehren des Bezirkes, die zwischen 19. August und 6. Oktober 1951 stattfanden. Auch die Funktionäre des Bezirksverbandes mussten durch Wahl bzw. Ernennung bestätigt werden, die hierfür notwendige Tagung der Feuerwehrkommandanten wurde für den 18. November 1951 nach Bruck an der Mur einberufen. Hans Merl wurde einstimmig zum neuen Bezirkskommandanten wiedergewählt, neuer Stellvertreter wurde der Hauptmann der Werksfeuerwehr Kapfenberg Böhler, Franz Tschedenig. Im Rahmen dieser Tagung wurde auch die Einteilung der Abschnitte neu geregelt, zu Abschnittskommandanten wurden Johann Egger (Abschnitt Mariazell), Gregor Eichholzer (Abschnitt Aflenz), Franz Tschedenig (Abschnitt Unteres Mürztal), Hans Haas (Abschnitt Laming) sowie Anton Hermann (Abschnitt Bruck Südwest) ernannt. Dem sechsten Abschnitt Bruck Stadt stand Bezirkskommandant Merl selbst vor.
Da die Funktionen des Schriftführers und des Kassiers erst am ersten Bezirksfeuerwehrtag gewählt werden konnten, wurde Anton Kohut bis zur satzungsgemäßen Wahl provisorisch mit diesen beiden Aufgaben betraut.
Kurioserweise verabsäumte man, den Bezirksfeuerwehrverband im "Feuerwehr-Register" der Bezirksverwaltungsbehörde eintragen zu lassen. Sämtliche Feuerwehren des Verbandes waren dort im Jahr 1951 gemeldet und deren Aufstellung im Sinne des Landesfeuerwehrgesetztes bzw. der Durchführungsverordnung bereits bewilligt worden. Erst am 12. Dezember 1953 erfolgte der dementsprechende Antrag seitens des Bezirksverbandes, mit Wirkung vom 1. März 1954 wurde der Status einer Körperschaft öffentlichen Rechts durch die Landesregierung genehmigt.
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1950 gründete sich in Kapfenberg Deuchendorf die Werksfeuerwehr Österreichische Elektro-Industrie, sie löste sich bereits ein Jahr später wieder auf. Im Jahr 1951 wurde die Werksfeuerwehr Kohlenbergbau Böhler in Göriach-Au ins Leben gerufen, sie hatte bis Anfang 1954 Bestand. 1951 wurde die Werksfeuerwehr des Sägewerks Mattner in St.Marein reaktiviert.
Die Wahlen von 1956 brachten eine Bestätigung von Hans Merl als Bezirkskommandant und Franz Tschedenig als dessen Stellvertreter. Eine kuriose Neuordnung der Abschnitte brachte das Jahr 1960. In der Hauptleutetagung vom 24. April des Jahres wurde beschlossen, die Feuerwehr Kapfenberg Stadt aus dem Abschnitt Unteres Mürztal herauszunehmen und direkt dem stellvertretenden Bezirkskommandanten Tschedenig zu unterstellen. Neuer Abschnittskommandant, nunmehr zuständig für die Feuerwehren Frauenberg, Göritz-Pogier, Hafendorf, Parschlug, St.Lorenzen, St.Marein und Sägewerk Mattner St.Marein wurde der Hauptmann der Feuerwehr Hafendorf, Oskar Detischek.
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Am 5. Juli 1962 wurde Friedrich Franz,
Hauptmann der Werksfeuerwehr Felten & Guilleaume Bruck,
am Bezirksfeuerwehrtag in Göritz-Pogier zum
stellvertretenden Bezirkskommandanten gewählt
Fotograf: unbekannt
Archiv: Sammlung Wenger |
Auch in den Wahlen von 1961 wurden Bezirkskommandant und Stellvertreter bestätigt, am 30. Juni 1962 trat Tschedenig allerdings in den Ruhestand und legte seine Funktion nieder. Anlässlich des Bezirksfeuerwehrtages vom 8. Juli 1962 in Göritz-Pogier wurde Friedrich Franz, Hauptmann der Werksfeuerwehr Felten & Guilleaume Bruck, zum neuen Bezirkskommandanten-Stellvertreter gewählt. Der Obersteirer schrieb am 21. Juli über die Wahl:
"Es ist erstmalig im Bezirk Bruck, daß ein so junger Feuerwehrhauptmann, Franz steht im 36. Lebensjahr, als Bezirkskommandant-Stellvertreter nun fungieren wird."
Diese personelle Veränderung bedingte offensichtlich eine weitere Neuordnung der Abschnitte, denn mit Stand vom 1. Oktober 1962 war der Bezirk in nunmehr sieben Abschnitte eingeteilt.
Den Abschnitt I führte Bezirkskommandant Merl selbst, ihm unterstanden die Feuerwehren der Städte Bruck und Kapfenberg.
Abschnitt II bestand aus den Wehren Arndorf, St.Katharein, Tragöß Oberort und Tragöß-Pichl,
Abschnittskommandant war Hans Haas aus Arndorf.
Der Abschnitt III mit Oskar Detischek an der Spitze umfasste die Wehren des Unteren Mürztales (siehe oben),
Abschnittskommandant Richard Zmasek befehligte die Feuerwehren Aflenz Kurort, Etmißl, Graßnitz, Seewiesen, St.Ilgen, Thörl und Turnau im Abschnitt IV.
Der Hauptmann der Feuerwehr Mariazell, Herbert Kuss, stand den Wehren Gollrad, Gusswerk, Mariazell, Wegscheid und Weichselboden im Abschnitt V vor.
Den Abschnitt VI leitete der Wehrhauptmann von Oberaich, Johann Zechner, im zugeteilt waren die Feuerwehren
Breitenau Ort, Breitenau Veitscher Magnesitwerke, Mixnitz, Oberaich, Pernegg und Picheldorf.
Und schließlich waren im Abschnitt VII die Werksfeuerwehren Felten & Guilleaume Bruck, Papierfabrik Bruck, Felten & Guilleaume Diemlach, Gebrüder Böhler Kapfenberg und Steirerchemie in Kapfenberg Deuchendorf (diese Feuerwehr dürfte im Jahr 1976 aufgelöst worden sein) unter der Führung des neuen Bezirkskommandant-Stellvertreter Friedrich Franz vereint.
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Merl und Franz wurden bei den Wahlen im Jahr 1966 bestätigt, ehe es 1969 zu einem Führungswechsel an der Spitze des Verbandes kam. Der bisherige Stellvertreter, Friedrich Franz, wurde am 20. April in Bruck an der Mur zum neuen Bezirkskommandanten und zu seinem Stellvertreter der Hauptmann der Feuerwehr Arndorf, Josef Leber, gewählt. Im Jahr 1971 wurde Bezirkskommandant-Stellvertreter Leber zum ersten FuB-Kommandanten des Bezirkes ernannt.
Anlässlich der ersten Wiederwahl von Franz am 29. April 1974 wurde die Einteilung der Abschnitte endgültig so festgelegt, wie sie auch heute noch Bestand haben. Zudem wurden erstmals Bezirksfunktionäre zusätzlich zu den gesetzlich vorgeschriebenen Ausschussmitgliedern ernannt. Karl Urschler von der Betriebsfeuerwehr Böhler wurde zum Beauftragten für den Atemschutz, Anton Patzelt von der Feuerwehr Bruck zum Beauftragten für den Wasserdienst und Hermann Panzenbäck von der Werksfeuerwehr Papierfabrik Bruck zum Jugendbeauftragten. Ernst Vestl von der Feuerwehr Kapfenberg war ab nun für den Funk zuständig sowie Alfred Fierlinger für die Leistungsbewerbe. 1978 wurde Vestl zudem Beauftragter für Waldbrandbekämpfung und Flugdienst.
Das Landesfeuerwehrgesetz 1979 und die weitere Entwicklung bis heute
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Das Landesfeuerwehrgesetz 1979 berücksichtigte aktuelle
Entwicklungen und definierte neue Aufgabenbereiche
wie etwa die Jugendarbeit, Sonderbeauftragte oder den
örtlichen und überörtlichen Katastrophenschutz
Quelle: Steiermärkisches Landesarchiv /
Landesfeuerwehrverband Steiermark
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Das neue Landesfeuerwehrgesetz, vom Steiermärkischen Landtag beschlossen am 26. Juni 1979, brachte wichtige Veränderungen im Feuerwehrwesen. So wurde die Funktionsdauer aller gewählten Funktionen auf fünf Jahre vereinheitlicht (der Ortsfeuerwehrkommandant wurde bislang auf drei Jahre gewählt) und die Feuerwehrjugend als fester Bestandteil des Feuerwehrwesens im Gesetz berücksichtigt. Die Bezirksverbände wurden nunmehr aus den Freiwilligen Feuerwehren, den Betrieben mit Betriebsfeuerwehren und den Gemeinden mit Berufsfeuerwehren gebildet (die Berufsfeuerwehr Graz war bisher kein Mitglied des Landesverbandes). Der Sitz des Bezirksverbandes befand sich ab nun am ordentlichen Wohnsitz des Bezirkskommandanten (früher am Sitz der Bezirksverwaltungsbehörde) und die Einteilung des Bezirkes in Abschnitte "nach geografischen Verhältnissen und feuerwehrtechnischen Gründen" wurde ebenfalls im Gesetz verankert. Die Bezirksverbände waren ab nun zudem dazu verpflichtet, Feuerwehrlösch- und Bergebereitschaften einzurichten.
Neben dem Bezirksfeuerwehrtag wurde der Kommandantentag als zusätzliches Organ eingeführt, dem die Wahl des Bezirkskommandanten und dessen Stellvertreter oblag. Dem Bezirksausschuss gehörten nunmehr der Bezirkskommandant, sein Stellvertreter, die ernannten Abschnittskommandanten, der Kassier und Schriftführer sowie, auch das war neu, jeweils ein Vertreter der Betriebs- und, so vorhanden, Berufsfeuerwehren im Bezirk an.
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Am 31. Dezember 1982 schloss das Werk der Felten & Guilleaume AG in Diemlach und somit auch die Betriebsfeuerwehr. Die Wehr konnte jedoch, mit einer kurzen Unterbrechung, am 25. August 1983 bei einer außerordentlichen Wehrversammlung als Freiwillige Feuerwehr Kapfenberg-Diemlach neu gegründet werden. Am 1. November 1983 übernahm Ernst Vestl zusätzlich die Agenden EDV und Grundausbildung, am 16. April 1989 wurde Augustin Krammer von der Feuerwehr Bruck zum Beauftragten für Gefährliche Stoffe ernannt.
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In diesem Jahr legte Bezirkskommandant-Stellvertreter Josef Leber seine Funktion nach vier Perioden zurück, ihm folgte Karl Sitka von der Betriebsfeuerwehr Veitsch Radex Werk Breitenau. Nach weiteren fünf Jahren legt auch Friedrich Franz – nach 25 Jahren an der Spitze des Brucker Bezirksverbandes – seine Funktion nieder. Am 29. April 1994 erfolgte die Wahl von Karl Sitka zum Bezirkskommandanten und Ernst Vestl zu dessen Stellvertreter. Am 14. Juni wurde Ing. Otto Markel von der Betriebsfeuerwehr voestalpine Austria Draht zum ersten Vertreter für Betriebsfeuerwehren ernannt, mit selbigem Datum übernahm Werner Löschnigg von der Feuerwehr Kapfenberg die Aufgaben eines Beauftragten für den Strahlenschutz. Bereits 1993 löste sich die Feuerwehr Seewiesen auf, ihre Agenden übernahm die Feuerwehr Turnau.
Die Novellierung des Landesfeuerwehrgesetzes 1979 im Jahr 1995 ergab keine wesentlichen Änderungen in Hinblick auf die Bezirksverbände. Weitere neue Beauftragte auf Bezirksebene waren Josef Kleinburger von der Feuerwehr Kapfenberg für die Technische Hilfeleistungsprüfung und die Branddienstleistungsprüfung sowie Ing. Richard Feischl von der Feuerwehr Mariazell für Feuerwehr- und Funktechnik (beide ab 1995). Heribert Kargel von der Feuerwehr Diemlach wurde mit dem Thema Senioren (ab 1996), Werner Seidl von der Feuerwehr Kapfenberg mit der Thematik Erdgas & Messtechnik (ab 1997) betraut. Karl Almer von der Feuerwehr St.Ilgen wurde Beauftragter für das Thema Sport sowie Ing. Ingo Mayer von der Feuerwehr Mixnitz für das Thema Feuerwehrtechnik, Fahrzeuge & Geräte (beide ab 1998). Dr. Herbert Lehner von der Feuerwehr Bruck wurde 1999 zum ersten Bezirksveterinär und Dr. Gerhard Krisper von der Feuerwehr Kapfenberg im Jahr 2001 zum ersten Bezirksfeuerwehrkuraten ernannt.
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LBDS Friedrich Franz und Karl Sitka, am 31. März 1989
zum neuen Bezirkskommandanten-Stellvertrer gewählt
Fotograf: unbekannt
Archiv: BFV Bruck an der Mur

Der gesetzliche Ausschuss des Bezirksfeuerwehrverbandes
im April 2001
Fotograf: Helmut Reisinger
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Das Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit wurde im Jahr 2001 eingeführt, die ersten Beauftragten waren Ing. Gilbert Frühwirth von der Feuerwehr Bruck, Peter Schentler von der Feuerwehr Mixnitz und Werner Seidl von der Feuerwehr Kapfenberg. Am 19. April 2002 wurde Ing. Christian Jeran von der Feuerwehr Bruck zum Beauftragten für den vorbeugenden Brandschutz ernannt.
Schon im Jahr 1997 hatte sich die Betriebsfeuerwehr Mürztaler Holzindustrie (vormals Mattner) in St.Marein wegen Betriebsschließung aufgelöst.
Im Jahr 2000 erfolgte die Gründung der Betriebsfeuerwehr Gröbl Möbel Oberaich (danach XXXLutz Oberaich KG).
2002 wurden die Feuerwehren Tragöß-Oberort und Tragöß-Pichl aufgelöst und in der Freiwilligen Feuerwehr Tragöß vereint.
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Anlässlich des Kommandantentages vom 24. Jänner 2003
in der Brucker Wirtschaftskammer wurde das
Bezirkskommando neu gewählt
Fotograf: Dieter Wesiak
Archiv: BFV Bruck an der Mur

Nach den Wahlen 2003 (von links): LFR Karl Sitka,
das neue Kommando mit OBR Reinhard Leichtfried und BR Ing. Wolfgang Urschler, LBD Franz Hauptmann
Fotograf: Werner Seidl
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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2003 kam es nach neun Jahren unter dem Kommando von Karl Sitka zu einem weiteren Führungswechsel an der Spitze des Bezirksverbandes. Am 24. Jänner des Jahres wurde Reinhard Leichtfried von der Feuerwehr Mariazell zum Bezirkskommandanten gewählt, Ing. Wolfgang Urschler von der Betriebsfeuerwehr Böhler Edelstahl zu seinem Stellvertreter. Am 23. April 2004 wurde Roland Schadl von der Feuerwehr Turnau zum ersten Sanitätsbeauftragten des Bezirkes ernannt. Am 23. März 2005 hörte die Feuerwehr Wegscheid auf zu existieren.
Die Novelle des Landesfeuerwehrgesetztes aus dem Jahr 2005 ergab abermals keine nennenswerten Änderungen in Bezug auf die Bezirksverbände, wohl aber die Novelle vom 14. Februar 2006, die die heute noch geltende Wahlordnung mit sich brachte. Neben dem Bezirkskommandanten und seinem Stellvertreter werden ab nun auch die Abschnittsfeuerwehrkommandanten gewählt (bisher ernannt), wahlberechtigt sind nunmehr auch die Kommandanten-Stellvertreter von Freiwilligen und Betriebsfeuerwehren.
Zum Abschnittskommandanten gewählt kann nur mehr werden, wer bereits mindestens fünf Jahre Kommandant oder Stellvertreter einer Freiwilligen oder Betriebsfeuerwehr war oder ist.
Am 4. November 2010 gründete sich die Betriebsfeuerwehr Pengg Austria GmbH in Thörl, am 8. April 2011 wurde das Sachgebiet Feuerwehrgeschichte und Dokumentation auf Bezirksebene eingeführt und Mag. Florian Hell von der Feuerwehr Bruck an der Mur zum Bezirksbeauftragten ernannt.
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Die letzte Novellierung des alten Landesfeuerwehrgesetzes 1979 vom 18. Oktober 2011 bescherte den Steirischen Bezirksfeuerwehrverbänden eine neue Namensgebung, sie heißen mit Wirkung vom 1. Jänner 2012 bekanntermaßen "Bereichsfeuerwehrverband".
Sämtliche Belange des Steirischen Feuerwehrwesens – und somit auch jene auf Bereichsebene – sind im nunmehr geltenden Gesetz vom 13. Dezember 2011 über die Feuerwehren in der Steiermark, dem sogenannten Steiermärkischen Feuerwehrgesetz, geregelt. Die zugehörige Dienstordnung wurde vom Landesfeuerwehrtag am 23. Juni 2012 in Altaussee beschlossen und von der Steiermärkischen Landesregierung am 12. Juli 2012 genehmigt.
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Im Zuge der Arbeitstagung der Kommandanten am 9. November 2012 im Rüsthaus der Feuerwehr Kapfenberg-Stadt wurden turnusmäßig die sechs Abschnittskommandanten des Brucker Bereichsfeuerwehrverbandes gewählt.
Mag. Gilbert Krenn (Abschnitt Aflenz) und Johann Schentler (Abschnitt Bruck Süd) wurden in ihren Funktionen bestätigt, neu gewählt wurden Jürgen Rachwalik von der Feuerwehr Oberaich (Abschnitt Bruck), Klaus Sommerauer von der Feuerwehr St. Katharein an der Laming (Abschnitt Laming), Leonhard Mayr von der Feuerwehr Gollrad (Abschnitt Mariazell) sowie Ing. Robert Kückmaier von der Feuerwehr Kapfenberg-Hafendorf (Abschnitt Unters Mürztal).
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Die verbleibenden, scheidenden und neuen Abschnittskommandanten im Kreis der Ehrengäste dieser Wahlveranstaltung
Fotograf: Peter Schelch
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Die scheidenden Abschnittskommandanten Rudolf Binder (Betriebsfeuerwehr Norske Skog Bruck GmbH), Josef Hafner (Feuerwehr Kapfenberg-Arndorf), Werner Schager (Feuerwehr Gußwerk) und Josef Kleinburger (Feuerwehr Kapfenberg-Stadt) wurden gebührend aus ihren Funktionen verabschiedet.
Im Anschluss an die Wahlen wurde, quasi am "Vorabend" der Fusionierung der Bezirke Bruck an der Mur und Mürzzuschlag und dem damit verbundenen personellen Wechsel an der Spitze des politischen Bezirkes, Bezirkshauptmann ORR Mag. Bernhard Preiner die Ehrenmitgliedschaft des Brucker Bereichsfeuerwehrverbandes verliehen.
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Die Verantwortlichen für die Festschrift 2012:
Bereichskommandant Reinhard Leichtfried und der
Bereichsbeauftragte für Feuerwehrgeschichte und Dokumentation,
Mag. Florian Hell
Fotograf: Thomas Meier
Archiv: LFV Steiermark
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Am 23. November 2012 fand die Präsentation der Festschrift
"125 Jahre Feuerwehrbezirk / Bezirksfeuerwehrverband / Bereichsfeuerwehrverband Bruck an der Mur"
in den Räumlichkeiten der Brucker Wirtschaftskammer statt. Das 192 Seiten starke Buch stellt den ersten größer dimensionierten Versuch dar, die geschichtliche Entwicklung des Bereichsfeuerwehverbandes von seinen historischen Wurzeln im Jahr 1887 bis zu den aktuellen Strukturen und Herausforderungen des Jahres 2012 abzubilden. Neben historischen Betrachtungen wurden in der Publikation die 33 Feuerwehren des Bereichsverbandes sowie sämtliche Bereichsfunktionäre mit ihren Aufgaben in den jeweiligen Sachgebieten vorgestellt. Unter der Verantwortung von Bereichskommandant Reinhard Leichtfried gelang es dem Geschichtebeauftragten Mag. Florian Hell mit tatkräftiger Unterstützung der Feuerwehren, der Bereichsfunktionäre und weiterer Autoren ein ansprechendes, professionell gestaltetes Buch zu erstellen, das der großen Tradition des Brucker Feuerwehrverbandes und seiner Protagonisten hoffentlich gerecht wird.
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Zum bislang letzten Führungswechsel an der Spitze des Bereichsverbandes kam es im Zuge der turnusmäßigen Neuwahlen des Bereichsfeuerwehrkommandanten sowie dessen Stellvertreter am 11. Jänner 2013 im Brucker Eduard-Schwarz-Haus.
Der amtierende Bereichskommandant Reinhard Leichtfried wurde dabei eindrucksvoll mit 96% der Stimmen der anwesenden Wahlberechtigten in seiner Funktion bestätigt und trat somit seine bereits dritte Periode als Bereichsfeuerwehrkommandant an.
Im Rennen um die Wahl zum Stellvertreter konnte sich Ing. Christian Jeran, Kommandant der Feuerwehr Bruck an der Mur, gegen den zweiten Kandidaten, den Kommandanten der Feuerwehr Kapfenberg-Stadt, Manfred Steinbrenner, mit 62% der abgegebenen Stimmen durchsetzen.
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Der wiedergewählte Bereichskommandant Reinhard Leichtfried
(4. v.l.) und sein neue Stellvertreter Ing Christian Jeran
(6. v.l.) im Kreise der Gratulanten
Fotograf: Peter Schelch
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Die Wahlen standen unter der Leitung des Präsidenten des ÖBFV, Landesfeuerwehrkommandant Albert Kern, als Ehrengäste dieser Veranstaltung waren unter anderem Landeshauptmann-Stellvertreter Siegfried Schrittwieser, Landesrat Johann Seitinger und Bezirkshauptfrau HR Dr. Gabriele Budimann erschienen.
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Auch am 1. Bereichsfeuerwehrtag des Jahres 2013 wurde das Projekt
"Next Generation" vorgestellt.
Im Bild die vier Maturantinnen der Bundeshandelsakademie
Bruck an der Mur, flankiert von Bereichskommandant Reinhard Leichtfried
(links) und Bereichsjugendbeauftragten Mag. Bernhard Wiltschnigg
Fotograf: Peter Schelch
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Im Jahr 2011 begann man unter der Leitung des Bereichsjugendbeauftragten Mag. Bernhard Wiltschnigg und seines Stellvertreters Klaus Kreimer, sich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen, wie man möglichst viele Jugendliche für den Dienst bei der Feuerwehr gewinnen könnte.
Zu diesem Zweck wurde eine Arbeitsgruppe gegründet und ein wichtiger Schritt in dieser Hinsicht konnte 2013 im Rahmen eines Maturaprojekts an der Brucker Bundeshandelsakademie getan werden. Unter dem Titel
"Next Generation – Junge Helden braucht das Land"
erarbeiteten Beatrice Frühwirth, selbst Mitglied der Feuerwehr Bruck an der Mur, Marlena Gosch, Kerstin Herzog und Linda Khalil in Kooperation mit der Arbeitsgruppe und gemeinsam mit ihren Betreuern, Mag. Manuela Reinprecht und Mag. Werner Graf, einen umfangreichen Ideenkatalog inklusive ganz konkreter Umsetzungsmöglichkeiten.
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Im Rahmen einer Präsentation an der Handelsakademie wurden die Ideen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Realisiert werden konnten unter anderem ein neues Logo, ein Webauftritt (www.bfvbm-jugend.org, welcher aber leider wieder aufgelöst wurde), ein facebook-Account, USB-Sticks mit vielen wichtigen Informationen für alle Jugendfeuerwehrmitglieder des Bereiches, ein zweimal im Jahr erscheinendes Jugendjournal sowie ein bemerkenswerter Werbefilm.
All die neuen Angebote sollen dazu beitragen, den Dienst für bereits bestehende Jugendfeuerwehrmitglieder attraktiver zu gestalten und vor allem auch neue junge Mitglieder für die Feuerwehr gewinnen zu können.
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Eine gravierende Änderung im Alarmierungswesen vollzog sich am 14. Mai 2013, als Punkt 10:00 Uhr der Notruf 122 des Feuerwehrbereiches Bruck an der Mur an die Landesleitzentrale "Florian Steiermark" umgeschaltet wurde.
Die Umschaltphase begann bereits im April 2013 mit den Installationen der umfangreich erforderlichen Technik zum einen vor Ort bei der Freiwilligen Feuerwehr Bruck an der Mur, welche die redundante Alarmzentrale "Florian Bruck" für den Feuerwehrbereich Bruck an der Mur stellt und zum anderen an der Landesleitzentrale in Lebring. Mit der Umsiedelung bzw. Umschaltung der Brandmeldezentrale für den gesamten Feuerwehrbereich von Bruck an der Mur nach Lebring Anfang Mai und einigen Testläufen wurde letztlich die gesamte Umstellung zur Anschaltung abgeschlossen.
Am 6. Mai wurden alle Disponenten der Landesleitzentrale im Zuge einer Dienstbesprechung durch eine Abordnung des Bereichsfeuerwehrkommandos Bruck an der Mur in Lebring über den Feuerwehrbereich informiert und im Speziellen auf Besonderheiten unseres Einsatzgebietes hingewiesen.
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Somit stand einer Umschaltung am 14. Mai 2013 nichts im Wege – und die seit dem Jahr 1986 gepflegte, steiermarkweit einzigartige Redundanz von zwei vollwertigen Florianstationen innerhalb eines Bezirks- bzw. Bereichsfeuerwehrverbandes wurde so endgültig beendet.
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Der Präsident des ÖBFV, LBD Albert Kern (rechts) überreicht
Bereichskommandant Reinhard Leichtfried das Dekret
anlässlich seiner Ernennung zum Landesfeuerwehrrat.
Fotograf: Peter Schelch
Archiv: BFV Bruck an der Mur
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Am 17. Oktober 2013 anlässlich der als "Sonderlehrgang" konzipierten Festveranstaltung "80 Jahre Feuerwehrschule – 40 Jahre Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark" wurden in Lebring die Dekrete an die neuen bzw. wiederernannten Landessonderbeauftragten und auch die Landesfeuerwehrräte übergeben.
Bereits am 5. September des Jahres wurde Bereichskommandant Reinhard Leichtfried zum neuen Leiter des Referates 5 "Aus- und Weiterbildung" im Landesfeuerwehrverband Steiermark und damit einhergehend zum Landesfeuerwehrrat ernannt.
Er steht damit in direkter Nachfolge seiner Vorgänger auf Bezirksebene ab 1945, die in ihrer Aktivzeit allesamt höchste Funktionen im Landesfeuerwehrverband innehatten:
Hans Malissa als Landesfeuerwehrkommandant, Hans Merl und Friedrich Franz als Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter sowie Karl Sitka als Landesfeuerwehrrat.
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Die Umstellung vom analogen zum digitalen Sprechfunk bedeutete einen weiteren zukunftsweisenden Schritt für die steirischen Feuerwehren.
An den Bereichsfeuerwehrverband Bruck an der Mur wurden am 7. Juli 2014 rund 300 digitale Sprechfunkgeräte der Marke Sepura ausgegeben, in den Wochen darauf erfolgten die Einschulungen, der Einbau in Fahrzeugen und Rüsthäusern der einzelnen Feuerwehren sowie die Inbetriebnahme der Geräte.
Durch die rasche Abwicklung dieser Maßnahmen konnte im Bereichsverband Bruck am 1. Oktober 2014 flächendeckend auf BOS Digitalfunk umgestellt werden.
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Quelle: FF Breitenbuch
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Die elf Gemeinden im Feuerwehrbereich Bruck an der Mur
Quelle: GIS-Steiermark
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Am 1. Jänner 2015 trat in der Steiermark die sogenannte "Gemeindestrukturreform" in Kraft. Durch Gemeindefusionen wurde die Anzahl von bislang 542 Kommunen auf 287 im Bundesland reduziert.
Im ehemaligen politischen Bezirk Bruck an der Mur (entspricht dem Gebiet des Bereichsfeuerwehrverbandes Bruck an der Mur) wurden die Ortsgemeinden von ursprünglich 21 auf nunmehr elf reduziert. Der Landesfeuerwehrverband bekannte sich jedoch klar zur Beibehaltung der Löschbereichsgrenzen und somit zum Erhalt aller bestehenden Feuerwehren.
Aktuell gibt es im Bereichsverband Bruck eine Gemeinde mit sieben Feuerwehren, eine Gemeinde mit fünf, zwei Gemeinden mit vier, fünf Gemeinden mit zwei Feuerwehren und zwei Gemeinden mit jeweils einer Feuerwehr.
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Im Jahr 2015, anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Feuerwehrmuseums in Groß St.Florian, wurde die Tradition begründet, einen Bereichsfeuerwehrverband pro Jahr in einer Sonderausstellung vorzustellen.
Hatten im ersten Jahr die "Hausherren" aus Deutschlandsberg den Vortritt, wurde im Jahr 2016 der Bereichsfeuerwehrverband Bruck mit einer historischen Ausstellung präsentiert.
Neben einem kurzen geschichtlichen Abriss und der Vorstellung großer Persönlichkeiten aus dem Verband wurden in der Ausstellung unter anderem die guten Beziehungen zum steirischen Landesfeuerwehrverband, das in Bruck stark verankerte Bewerbswesen, der Beginn der sogenannten "Winterkampfspiele" in Mariazell im Jahr 1954 oder bedeutende Großschadensereignisse thematisiert.
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Ausstellungsansicht im Mai 2016
Fotograf/Archiv: Florian Hell
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Eine Informationstafel zum Bundesleistungsbewerb 2016 in Kapfenberg durfte natürlich auch nicht fehlen. Anlässlich der Eröffnung, die von BR d.F. Werner Seidl vorgenommen wurde, moderierte BI d.V. Mag. Florian Hell ein vom Publikum interessiert aufgenommenes Zeitzeugengespräch mit E-LFR Karl Sitka und E-ABI Alfred Fierlinger.
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Quelle: BFV Bruck an der Mur
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Am 24. November 2016 beschloss die Freiwillige Feuerwehr Weichselboden in einer außerordentlichen Wehrversammlung die Auflösung der Wehr nach 87 Jahren ihres Bestehens.
In Ermangelung von Personal war die Einsatzbereitschaft in der exponierten Lage zwischen Wildalpen und Mariazell nicht mehr aufrechtzuerhalten. Ein bevorstehender Kommandowechsel und notwenige finanzielle Maßnahmen hätten einen Fortbestand der Wehr zusätzlich erschwert. So ging mit Wirkung vom 30. November 2016 die beinahe neun Jahrzehnte wehrende ehrenamtliche Tätigkeit der Mitglieder der 1929 gegründeten Feuerwehr zu Ende. Den Weichselbodener Löschbereich wird fortan die Feuerwehr Gußwerk betreuen.
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Am 2. Februar 2018 wurden der Bereichsfeuerwehr-kommandant und dessen Stellvertreter des Bereiches Bruck an der Mur gewählt.
Bereichsfeuerwehrkommandant LFR Reinhard Leichtfried ging mit einem eindeutigen Votum von mehr als 98% der Stimmen der anwesenden Feuerwehrkommandanten und Stellvertreter in seine vierte Amtsperiode.
Zum Bereichsfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter wurde zum zweiten Mal BR Ing. Christian Jeran gewählt. Er konnte sich mit knapp 60% der abgegebenen Stimmen gegen seinen Mitbewerber, ABI Mag. Gilbert Krenn, durchsetzen.
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Das bewährte Kommando des Bereichsfeuerwehrverbandes
mit LFR Reinhard Leichtfried (Mitte) und
BR Ing. Christian Jeran (3.v.l.)
im Kreise der Gratulanten,
des Wahlleiters sowie der Wahlhelfer.
Fotograf: Peter Schelch
Archiv: BFV Bruck an der Mur |

Reinhard Leichtried bei seiner Dankesrede
unmittelbar nach der Wahl zum
Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter.
Fotograf: Thomas Meier
Archiv: LFV STMK

Der neue Landesfeuerwehrkommandant-Stellvertreter
Reinhard Leichtfried (Mitte)
mit LBDS a.D. Gerhard Pötsch, FPräs Albert Kern,
LH-Stv. Mag. Michael Schickhofer und HR Mag. Harald Eitner.
Fotograf: Thomas Meier
Archiv: LFV STMK
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Am 22. März 2018 kam es zu einem Wechsel an der Spitze der steirischen Feuerwehren. Da LBDS Gerhard Pötsch altersbedingt die Funktion des Landesfeuerwehrkommandanten-Stellvertreters zurücklegte, musste eine Ersatzwahl durchgeführt werden.
Unter der Vorsitzführung von LH-Stellvertreter und Feuerwehrreferenten Mag. Michael Schickhofer stellten sich OBR Erwin Grangl (BFV KF) und LFR Reinhard Leichtfried in der FWZS in Lebring dem Votum der anwesenden Stimmberechtigten. Mit knapp zwei Drittel der abgegebenen gültigen Stimmen konnte sich Reinhard Leichtfried gegenüber seinem Mitbewerber durchsetzen und wurde zum neuen stellvertretenden Landesfeuerwehr-kommandanten der Steiermark gewählt!
Er tritt damit in die Fußstapfen seiner Vorgänger als Brucker Bezirkskommandant, ELFK Hans Merl und ELBD Friedrich Franz, die in ihren Aktivzeiten ebenso die Funktion des stellvertretenden Landeskommandanten bekleideten.
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Bereits nach der Wahl zum stellvertretenden Landes-feuerwehrkommandanten zeichnete sich ab, dass Bereichskommandant Reinhard Leichtfried auch gute Chancen hat, in die höchste Funktion im steirischen Feuerwehrwesen gewählt zu werden. Für den Landesfeuerwehrtag am 23. Juni 2018 in Murau lag nur ein Wahlvorschlag für die Wahl des Landes-feuerwehrkommandanten vor, lautend auf Reinhard Leichtfried – und er konnte ein grandioses Ergebnis erzielen: knapp 95% der anwesenden Wahlberechtigten schenkten unserem Bereichskommandanten ihr Vertrauen und bezeugten, wie geschlossen das steirische Feuerwehrwesen hinter Reinhard Leichtfried als neuem Landesfeuerwehrkommandanten steht! Mit Erwin Grangl (BFV KF) als Stellvertreter bilden die beiden nun für die kommenden fünf Jahr das Führungsduo im steirischen Landesfeuerwehrverband.
Mit einem fulminanten Überraschungsfest wurde in Mariazell am Tag nach der Wahl dieser großartige Erfolg gefeiert. Kommandanten und Stellvertreter sowie die Funktionäre des Bereichsfeuerwehrverbandes fanden sich ein, um Reinhard Leichtfried die Ehre zu erweisen. Mit ihm bekleidet nach Karl Watzka und Hans Malissa bereits zum dritten Mal ein Feuerwehrmann aus dem Brucker Bezirks- bzw. Bereichsfeuerwehrverband die höchste Funktion im steirischen Feuerwehrwesen. Die Feuerwehrmitglieder aus Mariazell, aus dem Bereich Bruck an der Mur, LBDS Erwin Grangl, das Bereichsfeuerwehrkommando aus Mürzzuschlag, eine große Abordnung von niederösterreichischen Feuerwehrkameraden sowie eine Vielzahl hochrangiger Vertreter des öffentlichen Lebens und befreundeter Organisationen bezeugten durch ihre Anwesenheit eindrucksvoll, welch hohes Ansehen Reinhard Leichtfried im Feuerwehrwesen genießt.
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Der neue Landesbranddirektor Reinhard Leichtfried (Mitte)
mit Landeshauptmann-Stellvertreter Mag. Michael Schickhofer
und dem scheidenden Landeskommandanten
FPräs Albert Kern.
Fotograf: Thomas Meier
Archiv: LFV STMK

Auf einem historischen Feuerwehrfahrzeug aus Niederösterreich
wurde Reinhard Leichtfried zu einem würdigen Empfang vor der
Mariazeller Basilika „kutschiert“.
Fotograf: Christian Staberl
Archiv: FF Mariazell
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Der gesamte Bereichsfeuerwehrverband Bruck an der Mur gratuliert seinem Kommandanten zu seiner eindrucksvollen Wahl und vermeldet nicht ohne Stolz: Wir sind Landesbranddirektor! |
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Quelle: BFV Bruck an der Mur |
Es war ein denkwürdiges Ereignis:
Am 4. Mai 2020, am Tag unseres Schutzpatrons, des Hl. Florian, fand erstmals in der Geschichte des Bereichs-feuerwehrverbandes eine Ausschusssitzung aufgrund der Corona-Einschränkungen per Online-Videokonferenz statt.
Die Ausschussmitglieder „trafen“ sich auf der Plattform von MS Teams, um unter der Leitung von Bereichs-feuerwehrkommandant LBD Reinhard Leichtfried die Themen der Tagesordnung abzuarbeiten.
Trotz dieser ungewohnten Rahmenbedingungen verlief die Sitzung zur vollsten Zufriedenheit aller Teilnehmer. Eine Erkenntnis, die auch für die Zeit nach der Krise dienlich sein könnte. |
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Derzeit setzt sich der Bereichsfeuerwehrverband Bruck an der Mur aus 26 Freiwilligen und fünf Betriebsfeuerwehren mit nahezu 1.900 Mitgliedern zusammen. Seine Geschichte begann im Jahr 1887 mit der Gründung des Feuerwehrbezirkes Bruck an der Mur und war getragen von Persönlichkeiten, die sich ehrenamtlich zum Wohle der Menschen in unserer Region engagierten. Auch wenn sich die Voraussetzungen für die Feuerwehren und ihre Strukturen im Laufe der Zeit stark verändert haben, so ist das Grundprinzip des freiwilligen Engagements für unsere Mitmenschen das gleiche geblieben. Wir sollten danach trachten, dieses wichtige Fundament unseres Handelns auch in der Zukunft aufrechtzuerhalten.
Fortsetzung folgt...
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