Freitag, 29.
Juli 2016, 15:00 Uhr, Alarm für die Feuerwehren
Kapfenberg-Hafendorf, Kapfenberg-Stadt, Kapfenberg-Diemlach,
Kapfenberg-Parschlug, St.Marein i.M., St.Lorenzen i.M.,
Göritz-Pogier, Frauenberg und die BTF Böhler: "Brandausbruch
im Frühstücksraum - vermisste Personen - Brandübergriff auf
Dach".
Dieses und ähnliche Alarmstichwörter gehören durchaus zu
jenen, mit denen unsere Feuerwehren des Öfteren zu kämpfen
haben. Die Schwierigkeit an diesem Übungseinsatz war jedoch
die Lage des Brandobjektes: Um zum Gasthaus Bergerbauer und
den umliegenden Wohnhäusern und Stallungen zu gelangen,
müssen rund 140 Höhenmeter über eine enge Zufahrtsstraße
überwunden werden, was im Falle eines Brandeinsatzes ein
durchaus schwieriges Unterfangen darstellen kann.
Nach dem Brand des Nachbargebäudes in der Silvesternacht
2014 wurde die außergewöhnliche geografische Lage zum Anlass
einer Übung genommen - zwei Jahre zuvor wurde das
Löschwasser mittels Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen
zum Brandobjekt transportiert; bei der heurigen
Abschnittsübung wurde eine Zubringleitung über den teils
sehr steilen Hang unter Zuhilfenahme von Tragkraftspritzen
hergestellt, die aus der Mürz gespeist wurden.
Die Alarmierung erfolgte um 15:00 Uhr, das erstankommende
MTF-A Hafendorf stellte die Einsatzleitung und koordinierte
die Einsatzkräfte in der Nähe des Brandobjektes. Zeitgleich
wurde eine Einsatzleitung "Tal" eingerichtet, die die
nachkommenden Fahrzeuge lotste sowie die Zubringleitung und
die fünf eingesetzten Tragkraftspritzen per Funk überwachte.
Aufgrund des schwierigen Geländes wurde bei dieser Übung
erstmals eine Drohne zur Lageerkundung eingesetzt, die der
Einsatzleitung wertvolle Informationen zum Einsatzgeschehen
lieferte.
Das TLF-A Hafendorf übernahm als erstankommendes
Löschfahrzeug sofort die Menschenrettung unter schwerem
Atemschutz und C-Rohr - das unmittelbar danach eingetroffene
TLF-A 4000 der Feuerwehr Kapfenberg-Stadt stellte einen
Rettungstrupp und suchte in weiterer Folge das restliche
Gebäudes nach weiteren Personen ab.
Indes stellten die Feuerwehren Hafendorf, Parschlug,
St.Marein, Diemlach, St.Lorenzen und Frauenberg die
Zubringleitung mithilfe der fünf angeforderten
Tragkraftspritzen über insgesamt 1.400 m Schlauchleitung und
140 Höhenmeter her. Bereits 40 Minuten nach Alarmierung
konnte beim 1. Rohr "Wasser marsch!" gegeben werden, das 2.
Rohr folgte um 15:54 Uhr. Alle vermissten Personen wurden
gerettet, "Brand aus" konnte gegen 16:00 Uhr gegeben werden.
Neun Feuerwehren mit rund 90 eingesetzten Einsatzkräften und
14 Fahrzeugen, Polizei und Rotes Kreuz haben bei
schweißtreibenden Temperaturen hervorragende Arbeit
geleistet. Besonders jene Einsatzkräfte, die bei der
Herstellung der Zubringleitung im Einsatz waren, hatten die
wichtigste und gleichzeitig schwierigste Aufgabe der Übung
ausgezeichnet umgesetzt.
Abschnittskommandant und Kommandant der durchführenden
Feuerwehr Kapfenberg-Hafendorf, ABI Robert Kückmaier,
bedankte sich für die zahlreiche Teilnahme an der Übung und
lobte die Zusammenarbeit der Feuerwehren und deren schnelles
und präzises Arbeiten. Auch die Übungsbeobachter ABI Jürgen
Rachwalik und ABI Leo Mayr zeigten sich mit dem Verlauf der
Übung durchaus zufrieden. Mit den Gruß- und Dankesworten von
Bürgermeister Ing. Manfred Wegscheider wurde die Übung
beendet und die Kameradinnen und Kameraden zum gemütlichen
Ausklang zur FF Kapfenberg-Stadt geladen. |


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