Die wohl schwerste Einzelprüfung im
steirischen bzw. österreichischen Feuerwehrwesen - quasi die
"Königsdisziplin" – ist die Prüfung um das
Feuerwehr-Leistungsabzeichen (FLA) in Gold.
Umgangssprachlich wird sie deshalb auch gerne als
"Feuerwehr-Matura" bezeichnet.
Der 38. Bewerb um das FLA in Gold wurde am 12. April 2014 in
der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark in Lebring
durchgeführt. 113 steirische Feuerwehrmitglieder haben sich
zur Prüfung um das FLA in Gold angemeldet. Den Landessieg
holte sich Jeanine Feichtinger von der FF Eichberg (BFV
Hartberg), gefolgt von Sebastian Haider von der FF Puch b.
Weiz (BFV Weiz) und Annemarie Orthofer von der FF Pinggau
(BFV Hartberg).
Um die "Feuerwehr-Matura" zu bestehen bedarf es einer
wochenlangen Vorbereitung. Denn: fachliches Wissen,
Know-how, ein entsprechend hoher Motivationsfaktor und nicht
zuletzt eine ausreichende Menge an Selbstdisziplin sind
wesentliche Voraussetzungen, um diese - sehr selektive
Prüfung – überhaupt in Angriff zu nehmen. Der Prüfungstag
selbst ist mehrstufig und mehrstündig ausgelegt. Sieben
Stationen sind von den Bewerbern positiv zu meistern, wobei
umfangreiches Fachwissen in den Bereichen "Ausbildung in der
Feuerwehr, Berechnen, Ermitteln und Entscheiden,
Brandschutzplan, Fragen aus dem Feuerwehrwesen,
Führungsverfahren und Verhalten vor der Gruppe (Exerzieren)"
abverlangt wird. Löschwasserberechnungen gehören ebenso zum
Prüfungsportfolio, wie auch Fragen zum einsatztaktisch
richtigen Vorgehen bei Technischen Einsätzen bzw.
Brandeinsätzen. Im Bereich der Brandschutzpläne sind von den
Kandidaten entsprechende Symbole zu finden, korrekt
zuzuordnen sowie deren Auswirkungen im Hinblick auf einen
Feuerwehreinsatz zu erklären, wie z.B. spezielle
Brandgefahren. Weiterführend ist sowohl das Formulieren und
Geben von Befehlen als auch das Verhalten vor der Gruppe
prüfungsrelevant. Dazu findet das sogenannte Exerzieren im
Übungshof der Feuerwehrschule statt. Theoretisches Wissen -
zu einem aus mehreren Hundert Fragen bestehenden Katalog -
in Bezug auf das Feuerwehrwesen sowie die Prüfungsstation
"Ausbildung in der Feuerwehr" mit lernpsychologischen und
didaktischen Hintergründen runden das umfangreiche
Prüfungsportfolio ab.
Abgenommen wird die Prüfung von einem rund 60-köpfigen
Bewerterstab unter der Leitung von Oberbrandrat Manfred
Harrer mit Stellvertreter Oberbrandrat Johann Hönigschnabl,
welche das Absolvieren der "Feuerwehr-Matura" als "absoluten
Mehrwert im Ausbildungsbereich sowohl für das Mitglied
selbst wie auch für die Feuerwehr selbst" bezeichnen, da die
Inhalte der Prüfungen auf Praxis, Aktualität und Einsatznähe
abzielen.
Bewerbsleiter OBR Manfred Harrer konnte neben Präs.d.ÖBFV
LBD Albert Kern und LBDS Gerhard Pötsch auch Hofrat Dr. Kurt
Kalcher von der Fachabteilung 20 Katastrophenschutz u.
Landesverteidigung sowie zahlreiche
Bereichsfeuerwehrkommandanten,
Bereichsfeuerwehrkommandanten-Stellvertreter bzw. die
Schulleitung der FWZS zur Schlusskundgebung willkommen
heißen. |


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