Am Freitag, dem 11.
Oktober führte der Abschnitt 06 - Unteres Mürztal die
alljährliche Abschnittsübung durch.
Übungsannahme war ein Säureaustritt im Chemikalienlager der
Beizerei im Werk Deuchendorf der Firma Böhler Edelstahl GmbH
& CoKG. Durch die sich bildenden Säuredämpfe mussten die
nahegelegenen Werkshallen evakuiert werden. Ein Brand in der
Nachbarhalle mit einer vermissten Person erschwerte den
bereits laufenden Einsatz. Der Einsatzleiter HBI Franz
Kaiser, Kommandant der örtlich zuständigen BtF Böhler
Edelstahl, entschloss sich auf Grund der vorliegenden
Schadenslage einen Abschnittsalarm auszulösen.
Der Abschnitt Unteres Mürztal, welcher aus insgesamt neun
Feuerwehren besteht, wurde über Funk durch die LLZ
alarmiert. Der Werkssicherheitsdienst koordinierte die
Zufahrten für die anrückenden Feuerwehrfahrzeuge.
Die ausgetretene Säure wurde durch einen CSA Trupp gebunden
und das weitere Austreten verhindert. Die Säuredämpfe wurden
mit einem Hydroschild sowie Strahlrohren niedergeschlagen.
Zeitgleich wurde der Krisenstab der Firma Böhler Edelstahl
hochgefahren. Dieser hat im Ernstfall die Aufgabe, das
Verbindungsglied zwischen der örtlichen Einsatzleitung sowie
den Behörden und der Konzernzentrale sicherzustellen.
Im Zuge dieser Übung wurde auch der Löschwasserbezug für das
Werk Deuchendorf und die angrenzenden Betriebe überprüft.
Über die nahegelegene Mürz, das vorhandene Hydrantennetz
sowie über einen neu errichteten Löschwasserbehälter mit
einem Fassungsvermögen von 300qm konnte der erforderliche
Löschwasserbedarf gedeckt werden. Die erst vor kurzem
angeschaffte Hochleistungspumpe der BtF Böhler Edelstahl kam
ebenfalls zum Einsatz. Diese Pumpe, welche auf einem
Tandemanhänger aufgebaut ist, hat eine Förderleistung von
6.000 Liter pro Minute und stellt daher eine große
Verbesserung für den Löschwasserbezug dar.
Für die Atemschutzgeräteträger wurde ein
Atemschutzsammelplatz errichtet, für die CSA Träger musste
ein DEKO Platz installiert werden.
Für den Schutz der Einsatzkräfte und die Versorgung der
verletzten Personen war das Rote Kreuz der Ortsstelle
Kapfenberg mit 15 Sanitätern vor Ort.
Eingesetzt an dieser Übung waren ca. 100 Einsatzkräfte der
Feuerwehren und dem Roten Kreuz sowie die Mitarbeiter vom
Krisenstab und dem Werkssicherheitsdienst.
Als Ehrengäste konnten der GF Mag. Johann Weigand, der
Abteilungsleiter für Werkssicherheit Herr Michael Weigl,
Ing. Michael Jertschin von der Stadtgemeinde Kapfenberg
sowie die Presse der Kleinen Zeitung begrüßt werden.
Ein großer Dank gilt allen Einsatzkräften für die Teilnahme
an der Übung, dem Kommando und den Kameraden der BtF Böhler
Edelstahl für die Ausarbeitung und Durchführung sowie der
Geschäftsführung für die zur Verfügungsstellung der Objekte
und der abschließenden Verpflegung.
Das gesteckte Übungsziel konnte in vollem Umfang erreicht
und wichtige Erkenntnisse für einen hoffentlich nie
eintretenden Ernstfall gewonnen werden! |



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