… so
lautete die Übungsannahme der FuB-Bereitschaft 42 des Bezirkes Bruck/Mur.
320 Frauen und Männer der Feuerwehren des Bezirkes opferten einen
wunderschönen Samstag, um ihre Ausbildung weiter zu perfektionieren.
Angenommen wurde, dass bei diesem Elementarereignis eine Vielzahl von
Gebäuden und Verkehrswegen zerstört sind, weiters wüten großflächige
Brände. Zur Verfügung gestellt wurde das Ausbildungsgelände vom
österreichischen Bundesheer.
Die FuB-Bereitschaft gliederte sich in
·
einen Kommandozug
·
einen Zug mit
Tanklöschfahrzeugen
·
zwei Löschzüge
·
einen technischen Zug
·
einen Gefahrstoffzug
·
einen Versorgungszug
mit 2
zugeteilten RTW`s vom ÖRK
·
Der
Wasserdienstzug war bei dieser Übung nicht eingeteilt
Folgende Schadstellen mussten abgearbeitet werden:
Schadenslage 1:
Im Ortszentrum von Mühlried nahe Pöls-Zwaring konnte ein ausgedehnter
Kellerbrand gelöscht werden. Dabei war es erforderlich, dass das
mehrstöckige Gebäude evakuiert wurde. Es gelang den eingesetzten
Spezialkräften teilweise unter schwerem Atemschutz sechs Personen zu
retten. Drei davon erlitten Verletzungen unbestimmten Grades, drei weitere
kamen glimpflicher davon.
Schadenslage 2:
Ebenfalls schwer betroffen ist der Bauhof
von Mühlried, zwei bereits seit gestern eingeschlossene Mitarbeiter
konnten vom technischen Zug gerettet werden. Um überhaupt zu den
Eingeschlossenen zu gelangen mussten mittels Feuerwehrkränen der
Schüttkegel von den tonnenschweren Lasten befreit werden. Beide Personen
konnten mit unbestimmten Verletzungen dem Roten Kreuz übergeben werden.
Schadenslage 3:
Aufgrund der seismischen Erschütterungen
barst eine Tankleitung und ein 1000 l Tank wurde leckgeschlagen. Der
Gefahrstoffzug konnte unter Chemikalienschutzanzug die Tankleitung sowie
den beschädigten Tank abdichten. Bei hochsommerlichen Temperaturen ein
schweißtreibendes Unterfangen.
Schadenslage 4:
Ebenfalls in Mühlried wurde erhöhte atomare
Strahlung entdeckt. Nach Vornahme eines Strahlenschutztrupps konnte auf
einem 1.500 m² großen Areal die Strahlungsquelle geortet und an einem
sicheren Ort verbracht werden.
Schadenslage 5:
Probleme bereitete den Feuerwehrfrauen und
–männern ein ausgedehnter Waldbrand westlich der schwer beschädigten
Ortschaft Mühlried. Damit die Wasserversorgung sichergestellt werden
konnte, mussten Wasserzubringleitungen von der Kainach hergestellt werden.
Mit 14
C-Rohren wurde eine Riegelstellung errichtet, um die Ausbreitung zu
verhindern.
Dramatischer Höhepunkt war, dass fünf
Feuerwehrmänner bei den Löscharbeiten eingeschlossen wurden und nur noch
mittels Hubschrauberbergung gerettet werden konnten. Glücklicherweise
blieben sie unverletzt.
Schadenslage 6:
Ein großflächiger Brand im Ortskern von
Mühlried war nur unter Aufbietung aller Kräfte unter Kontrolle zu bringen.
Die zehn im Obergeschoss um Hilfe rufenden Personen konnten mittels
Schiebeleiter, Rettungsgeschirr und Korbtrage in Sicherheit gebracht
werden. Der Brand richtete im Gebäude, in dem eine Filiale einer Bank
untergebracht war, großen Schaden an. Die Rettungsmannschaften mussten
sich zudem konzentrieren, den Brand nicht auf die Nachbargebäude
übergreifen zu lassen.
Schadenslage 7:
Mehrere Benzintanks gerieten während der
Nachmittagsstunden aus ungeklärter Ursache in Brand, mittels Schaumrohr
konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Das kontaminierte
Löschwasser gelangte von einer Brücke in ein stehendes Gewässer, unter
großen Mühen gelang es dieses zu binden und einer umweltschonenden
Entsorgung zuzuführen.
Schadenslage 8:
Am Wiesengrundstück westlich des
Ortszentrums musste erneut radioaktive Strahlung festgestellt werden. Dem
Spezialtrupp des Gefahrstoffzuges gelang es nach aufwändiger und
schweißtreibender Suche im entsprechenden Schutzanzug die Strahlungsquelle
zu orten und zu isolieren.
Schadenslage 9:
Südwestlich der Kainach brannte ein
Wiesenstück. Im Zuge der Löscharbeiten stellte es sich heraus, dass
Acetylengasflaschen illegal abgelagert waren. Diese Flaschen werden
zurzeit noch gekühlt, eine großräumige Absperrung verhinderte ein
größeres Unglück. Ein Feuerwehrmann mit schwerem Atemschutzgerät musste
der Hitze Tribut zollen und kollabierte. Ein Team des Roten Kreuzes
brachte den Verunglückten in das Krankenhaus nach Graz
(Realfall beübt).
Schadenslage 10:
Die schwierigste Lage bot sich den
Einsatzkräften beim Marktamt Mühlried. Die gesamten Zufahrtsstraßen waren
für Fahrzeuge unpassierbar, Hubschrauber mussten die Einsatzkräfte sowie
das nötige technische Gerät an die Einsatzstelle verfliegen. Es gelang
jedoch noch rechtzeitig das Gebäude statisch zu stabilisieren und 3
Personen aus deren Gefahrenlage zu retten.
Schadenslage 11:
Auf
einer Zufahrtsstrasse kolliedierte ein Panzer mit einem PKW, begrub den
PKW unter sich und geriet in Brand. Ein großer Brand und Rauchwolke sowie
explodierende Munition zeigte sich den alarmierten Einsatzkräften. Es
wurden sofort entsprechende großflächige Absperrmaßnahmen vorgenommen,
Wasserwerfer in Stellung gebracht und die erforderlichen Zubringleitungen
von der Kainach in Betrieb genommen. Nach ablöschen des Brandes musste der
Panzer mit Greifzügen vom PKW heruntergezogen werden um festzustellen, ob
noch Personen im Fahrzeug sind.
Schadenslage 12:
Aus
einem Teich im Waldbereich wurde mit dem neuem STROMA (100 KVA) und den
großen Tauchpumpen eine zusätzliche Wasserversorgung für den Waldbrand
hergestellt. Die E-Pumpen wurden mit einem SRF-Kran in den Teich gehoben.
Die Wasserleistung war ausreichend und zufrieden stellend.
Die Verletzten wurden von den 4 RTW`s zum SAN-Platz transportiert und dort
entsprechen weiter versorgt bzw. für den Abtransport in die Krankenhäuser
bereitgestellt.
Hofrat Dr. Kalcher, Leiter der Katastrophenschutzabteilung des Landes
Steiermark, ABI Heimo Kren, FuB-Landesbeauftragter des
Landesfeuerwehrverbandes Steiermark,
BR Ing. Walter von der
Landesfeuerwehr-u.Zivilschutzschule, BR Ing. Dieter Pilat als Landesbeauftragter f.d.
Flugdienst, OBR Reinhard Leichtfried als zuständiger
Bezirksfeuerwehrkommandant sowie der Hausherr des GÜPL
Pöls-Zwaring, Vizeleutnant Josef Payer vom Österreichischen Bundesheer
wohnten den Darstellungen bei und zeigten sich erfreut ob der
hervorragenden Ausbildung und Ausrüstung der Feuerwehren der FuB (KHD)-Bereitschaft.
Das neuformierte Medienteam 501 des Roten Kreuzes Steiermark, Bezirk
Bruck/Mur, nützte diese Großübung um Erfahrungen im Umgang mit
Medienarbeit zu sammeln.
In der
anschließend durchgeführten detaillierten Übungsbesprechung mit den
Zugskommandanten u. deren Stellvertretern, ABI Mag. Heimo Kren, OBR
Reinhard Leichtfried und Vzlt Josef Payer hat Übungsleiter
und FuB Kommandant ABI Ernst Vestl die Erkenntnisse aus dieser
Veranstaltung mit den
Feuerwehrführungskräften besprochen.
ABI Mag. Heimo Kren und OBR Reinhard Leichtfried gratulierten zu der
gelungenen und spektakulären FuB-Übung. Mit den eingesetzten Mannschaften wurden die Übungen sofort nach
Übungsende diskutiert. Damit ist
sichergestellt, dass diese Erfahrungen zur Behebung von geringen Mängeln
vor künftigen Ereignissen besser genützt werden können.
Das
Übungsgelände war für diese Übung optimal geeignet und kann nur jedem
Bezirk empfohlen werden.
Mit der abschließenden Stabsbesprechung wurde die Übung um 18:00 Uhr
beendet. |











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